EINE WARNUNG VORAB, LIEBE LESER!...dieser Reisebericht könnte chronisches Fernweh und unbändigen Hunger 🤤 verursachen! Lesen auf eigene Gefahr! ⛔
Nun, wo beginne ich?
Jeder der schon mal in Tel Aviv war, wird ungefähr nachvollziehen können, wie ich diese Stadt erlebt habe. Selbst einen Monat nach meinem Besuch verursachen Erinnerungen an diese Reise noch absolute Energieschübe und ich blühe innerlich erneut auf. Diese Stadt ist einfach großartig und ich kann jedem nur empfehlen einmal nach Tel Aviv zu reisen und es selbst zu erleben.
Tel Aviv ist unter anderem bekannt als DIE Start Up Stadt und natürlich auch für sein unglaublich gutes Essen und seine Esskultur. Aber es ist weitaus mehr. Die außerordentlich netten und gastfreundlichen Menschen, natürlich auch die Lage am Meer mit seinen Stränden und die Stadt an sich mit seiner Street Art lässt einem beim Herumspazieren kaum aus dem Staunen herauskommen. An jeder Ecke findet man entweder nette Restaurants, süß gestaltete Häuser oder kleine mit Blumen gesäumte Gassen.
Wie es der Zufall will, fand während ich dort war, ein riesiges Food Festival namens "Eat Tel Aviv" statt: Location mitten am Meer, unzählige Foodtrucks, Musik und Übertragungswände, die schon für den Songcontest installiert waren.
Wir wohnten nur ein paar Schritte entfernt vom Carmel Market, der bekannt für sein frisches Obst, Gemüse und andere Köstlichkeiten, wie Halva, Türkischer Honig, Brot, Teigtaschen oder Mezze (eingelegtes Gemüse, Aufstriche & Co) ist. Selbst verständlich gibt es auch herrlich duftende Gewürze. Und all das zu wirklich moderaten Preisen. Gleich bei unserer Ankunft dauerte es somit schon ewig, bis wir bei unserer Wohnung waren, weil wir aus dem Aaah, Mmmh und Oooh nicht herauskamen und bei jedem Stand hängen blieben - zumal meine Freundin Stephie (dankenswerterweise 🙏) ständig und wirklich IMMER von jeder Köstlichkeit ein Foto machen musste (deshalb sehen Sie diesmal auch so viele Fotos von Essen bei meinem Beitrag 😎).
Gleich ums Eck bei unserem Appartement war ein unglaublich toller Eissalon. Dort war das Eis so frisch und natürlich gemacht, dass man beim Mangoeis sogar noch die Faser vom Fruchtfleisch sehen konnte.
Frühstücken gingen wir jeden Tag woanders hin. Bekannt für das beste Frühstück, das es wirklich den GANZEN TAG (nämlich auch in der Nacht) gibt, ist das Cafè Benedict. Der Name ist Programm, denn dort bekommt man alle möglichen Varianten von Eggs Benedict. Das Cafè Xoho ist ebenfalls sehr beliebt und unglaublich herzig, was die Einrichtung betrifft, genauso wie das Puaa in der Altstadt Jaffa, wo es mir am besten gefiel und auch am besten geschmeckt hat. In gemütlicher Wohnzimmer Atmosphäre sitzt man liebevoll arrangiert mit einem Mix aus Vintagemöbeln und Teppichen draußen und genießt auch hier bestes Service und Essen. Meine Wahl fiel auf Shakshuka und es war großartig. Das Brot wurde selbst gebacken und war aus Sauerteig. Zum Brot muss ich sagen, dass man hier oft Glück haben muss, wenn man nicht so auf süße Brotsorten steht. Brot gibt es hier in etlichen Variationen und die Wahl fällt auch hier nicht so leicht, wenn man einmal in einer typischen Bäckerei steht. Denn auch dafür ist Tel Aviv bekannt.
Am späten Nachmittag ging es dann auch schon an die Abendplanung für Essensnachschub! Vorab gesagt, in den empfehlenswerten Restaurants ist es ratsam, mindestens einen Tag im Voraus zu reservieren. Am ersten Abend gingen wir ins Port Said. Es gehört demselben Besitzer (namens Eyal Shani), dem auch das weltweit bekannte Miznon gehört. Das gibt es sogar in Wien, nebenbei bemerkt.
In Tel Aviv zelebriert man das Beisammensein und Genießen bei Tisch und sitzt gerne lange in größerer Runde bei einer guten Flasche Wein oder auch Prosecco zusammen. Man bestellt sich meistens zusammen ein paar Vorspeisen (Mezze) und jeder bedient sich davon. Zumindest was Vorspeisen angeht, findet man selten einen Teller am Tisch. Die Speisen kommen in einer Papiertüte oder auf Papier. Man isst ganz leger auf dem Platzset aus Papier, das vor einem liegt, oftmals auch einfach mit den Fingern, ohne Besteck. Salz und Pfeffer wird ebenfalls einfach mit der Hand lose auf den Tisch gegeben, wenn man danach fragt.
Als Vorspeisen erwarten einen fast überall: Green Jericho Beans, also Strauchbohnen in Olivenöl, Zitrone und mit viel Knoblauch mariniert. Sie werden kalt serviert. Geschmorte Melanzani, bzw. generell geschmortes Gemüse sowie butterweicher Karfiol oder Brokkoli im Ganzen serviert, sind ebenfalls sehr beliebt und unglaublich köstlich. Natürlich kommen auch Hummus und herrlich zartes geschmortes Fleisch auf den Tisch. Carpaccio aus Roten Rüben oder Rindercarpaccio gibt es ebenso. Bestes Seafood bekommt man im Manta Ray Beach Restaurant (gehobene Küche und dementsprechend die Preise, aber es lohnt sich). Mit Blick aufs Meer genossen wir dort einen riesigen Topf mit Krabben, Shrimps, Calamari und Muscheln, in einem unglaublich guten Sud aus Kokosmilch, worin sich auch noch Süßkartoffeln, Ananas und Reis befanden. Auch der Oktopus war ein Traum. Außerdem kann ich auch das Romano empfehlen. Man hat die Möglichkeit, oben in der Galerie zu sitzen und in den riesigen Innenhof zu schauen, wo Musik gespielt wird und sich die Menschen tummeln, während man genüsslich vor sich hin schmaust.
Mein allerliebstes Lokal stand aber dann am letzten Abend auf unserem "Schlachtplan" 🍴🤤: Das Abraxas. Auch dieses Lokal gehört Eyal Shani und es ist sagenhaft. Eigentlich gab es keinen Tisch mehr für uns, aber wir durften an der Bar Platz nehmen, denn auch dort kann man essen. Gott sei Dank, muss ich im Nachhinein sagen. Denn nicht nur das Essen war einfach ein Traum, sondern auch das Personal. Am Anfang informierte uns die nette Kellnerin an der Bar, dass die Karte am Tag zweimal wechselt, weil sie zweimal am Tag frisch geliefert bekommen und vorher nie wissen, welche Produkte dann zur Verfügung stehen. Frischer geht's kaum. Es wird alles „on point“ auf Bestellung zubereitet. Nichts ist vorab fertig und das hat man gemerkt. Nicht an der Dauer – naja beim Hauptgang schon – aber vor allem daran, wie es geschmeckt hat. Und dann plötzlich fängt die Kellnerin zum Lied „Ella ella ’la“ von France Gall zu tanzen an und im Hintergrund tun es ihr die Köche gleich. Man konnte nämlich auch direkt von der Bar in die winzige Küche sehen. Sie tanzten, hatten Spaß, stießen mit einem Gläschen Wein an und es war einfach herrlich zuzusehen! Für mich eine tolle Erfahrung Köche mit so viel Freude und Leichtmut in der Küche arbeiten zu sehen. Ein toller Abend und ein krönender Abschluss einer tollen Reise.
Übrigens gibt es in Wien seit kurzem das neue Lokal Seven North, das ähnlich dem Abraxas ist. Es gehört ebenfalls Eyal Shani. Man kann sich also auf großartige Küche, Ambiente und Personal freuen.
Und nun frage ich Sie, liebe Leser, mögen Sie Hummus und was ist IHR Geheimtipp für den perfekten Hummus?
Ein paar wunderbare Hummus Rezepte finden Sie übrigens auch hier!
Kann mich eigentlich nur an den Hummus erinnern-alleine der wäre wieder eine Reise wert
dieser Bericht weckt das "Heimweh" an unsere vergangene Reise, er spricht mir mit jedem Satz aus dem Herzen
Ich mag Hummus habe ihn allerdings noch niemals ausserhalb von Österreich gegessen. Ja Tel Aviv ist sicher eine Reise wert. Danke für den tollen Bericht
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