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Dekorfehler, die Sie vermeiden sollten
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Da Blumen in hohem Maße auch Emotionen widerspiegeln, sollte man mit ihrer Auswahl, je nach Anlass, sehr sorgsam umgehen. Denn nicht jede Blüte und nicht jedes Arrangement sind gleichermaßen für jedes Fest geeignet.
Ein Fest für die ganze Familie: DIE TAUFE
Eine Taufe zählt für gewöhnlich zu den kleineren, intimeren Festen, sie wird meist nur im engeren familiären Kreis mit dem Paten und guten Freunden gefeiert. Besonders wichtig sind in diesem Falle Persönlichkeit, Charme, ein Hauch von Romantik und vor allem Herzlichkeit in allen Variationen. Schließlich gilt es ja auch das lebendige Ergebnis einer Liebe zu feiern.
Dekorationsrezepte für die Taufe
Das Blumendekor sollte nicht zu üppig und auch nicht allzu feierlich sein: Wir empfehlen zarte kleinblütige Blumen wie Bauernröschen, kleinblütige Narzissen in Weiß, knospige Hyazinthen, Tulpen in zarten Farben, Ranunkel und, wenn es die Saison zulässt, Pfirsich- oder Kirschblüten, Maiglöckchen, hellblauen Völkerfrieden, Rittersporn, duftige „Füller“ wie Spireensträucher, sämtliche Wiesenblumen in hellen Farben, ein helles Geschirr und Kerzen, die dem Tisch eine feierliche Stimmung verleihen. Namenskärtchen können zum Beispiel mit Hilfe von Kirschen – auch sie sind ein Symbol für Liebe und Fruchtbarkeit – gestaltet werden.
Man nimmt einfach ein Kärtchen und hängt es an einen Stiel. Es müssen Kirschen sein, die paarweise zusammenhängen – eine Kirsche mit nur einem Stiel wäre reizlos. Eine hübsche Idee ist es auch, vor allem wenn die Taufe in der warmen Jahreszeit stattfindet, Wasserkrüge mit Mineralwasser für die Gäste bereitzustellen und diese mit Eiswürfeln zu kühlen, in denen Ribiseln mit eingefroren wurden.
Und noch ein Tipp für die Drinks: Verwenden Sie für Ihre Longdrinkgläser anstelle eines Stirrers je eine ungespritzte, entdornte und entblätterte Rose, die sich die Herren, nachdem der Drink geleert wurde, auch anstecken können. Diese nette Geste ist übrigens auch für Hochzeitsfeste geeignet.
Der schönste Tag im Leben: DIE HOCHZEIT
Eine Hochzeit ist, wie der Name schon sagt, ein klassisches Hochfest. Es wird meist in feierlichem Weiß oder, wenn ein etwas „weltlicherer“ Charakter erwünscht ist, in leichten, duftigen Apricot-Tönen dekoriert. In jedem Fall ist Efeu wichtig, symbolisiert dieser doch Treue und Ewigkeit. Dem Anlass entsprechend wird viel mit Stoffen, Schleifen und Motiven gearbeitet, die zu Persönlichkeit und Beziehung der künftigen Eheleute passen. Gleichgültig, ob im kleinen oder im großen Kreis gefeiert wird, dem festlichen Hochzeitsessen gilt das Hauptaugenmerk. Schließlich soll dieses Fest eines der schönsten im Leben zweier Menschen werden, und es bietet obendrein den beteiligten Familien die Chance, einander kennen und schätzen zu lernen. Man wählt also das beste Geschirr, das feinste Silber, die eindrucksvollsten Kandelaber oder die blitzendsten Kristallleuchter und schwelgt in einer angemessenen Opulenz. Da der Gastgeber einer Hochzeit – ob Brautvater oder Brautpaar selbst – in den „Gang der Handlung“ üblicherweise selbst stark integriert ist, sollte jedes Detail so gut und zeitig wie möglich im Voraus geplant werden. Schließlich sollen ja gerade die „Hauptdarsteller“ ihr Fest am meisten und nicht am wenigsten von allen genießen. Bei Hochzeiten empfiehlt sich nach Möglichkeit eine lange Tafel. Immerhin soll die gesamte Familie an einem Tisch sitzen können, ohne dass sich dabei jemand benachteiligt fühlt. Schon aus gruppendynamischen Gründen sollte man auf das richtige „Placement“ der Gäste besonders viel Einfühlungsvermögen verwenden, da ein solches erfahrungsgemäß für ein gelungenes Fest essentiell ist. Das Brautpaar sollte unbedingt in der Mitte der Tafel sitzen und für jeden Gast sichtbar sein sowie – zumindest bei kleineren Tafeln – auch von jedem angesprochen werden können. Der Vater des Bräutigams sitzt rechts von der Braut, die Mutter nimmt links vom Bräutigam Platz.
Dekorationsrezepte für die Hochzeit: Kaum etwas wirkt auf einer solchen langen Tafel besser als geräumige Platzteller. Stehen keine solchen zur Verfügung, so gilt es zu überlegen, ob man sie nicht gleich selbst herstellt. Besonders gut eignen sich dazu so genannte „Blätterplatzteller“, die mit etwas Geschick schnell gebastelt sind: Man nehme einfach den günstigsten erhältlichen Stoff und schneide daraus Teller von jeweils etwa 35 cm Durchmesser. Diese verklebe man schließlich mit Doppelklebeband und drapiere darauf entweder sternförmig Galax- oder große Efeublätter. Aufgeklebt wird dabei von außen nach innen. Anschließend werden die Teller gepresst, diese eignen sich perfekt als ebenso beeindruckende wie natürliche Platzteller. Ebenfalls nicht schwer herzustellen ist ein persönlicher Serviettenring für jeden Gast. Dafür schneidet man lediglich aus einer gebrauchten Papprolle (idealerweise von der Küchenkrepprolle) 10 cm breite Ringe und dekoriert diese, wiederum mittels Doppelklebeband, mit Rosenblüten. Der Technik des „Umwickelns“ mit Doppelklebeband sind kaum Phantasiegrenzen gesetzt. Bezaubernde Effekte lassen sich beispielsweise auch mit Stumpenkerzen erzielen, die auf die beschriebene Weise umwickelt und dann mit Zimt, Zapfen, Rosenblättern, Zucker, Kaffeebohnen oder was auch immer Ihnen gerade einfällt, dekoriert werden.
Eine delikate Angelegenheit: DER CHEF KOMMT ZUM ESSEN Was Hochzeit oder Taufe für das Lebensglück sind, das ist die Einladung der Chefin oder des Chefs für die Karriere. Es gibt zweifellos angenehmere Dinge. Einladung als „Pflicht“ oder als „Ehre“ empfindet: In keinem Fall sollte dabei allzu viel schief gehen. Denn Gefahren lauern allenthalben, und der aus Nervosität angebrannte Braten ist nur eine davon.
Wichtig ist zunächst, auf Formalitäten wie die richtige Sitzordnung zu achten: Der ranghöchste Herr einer Tafel sitzt links von der Dame des Hauses, die ranghöchste Dame sitzt rechts neben dem Hausherrn. Rechts von der Dame des Hauses nimmt der dem gesellschaftlichen Rang nach zweithöchste Herr Platz, links neben dem Hausherrn die rangmäßig zweithöchste Dame.
Dekoratiosnrezepte: Ist der Vorgesetzte männlich, so ist es durchaus angebracht, maskuline Gefäße wie etwa dunkle Vasen zu verwenden. Als Blumen empfiehlt Jörg Doll Orchideen, Calla oder, je nach saisonaler Verfügbarkeit, Pfingstrosen oder französische Tulpen. Ist der Boss eine Dame, so erweist es sich mitunter als schwierig, deren Geschmack zu treffen, ohne dabei den eigenen Charakter zu verlieren. Das Geheimnis besteht darin, sich in die Vorlieben der Chefin hineinzudenken, ohne sich zu verkaufen. Sonst merkt die Dame womöglich die Absicht und ist verstimmt. – In jedem Fall empfehlen sich neutrale, dem Veranstaltungsort angemessene Farben und subtile Eleganz. Keinesfalls sollte man zu viele Kerzen aufstellen: Sonst wird es für letztlich doch „dienstliche Verhältnisse“ allzu romantisch.
Autor: Christoph Wagner