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10 schmackhafte Ideen, um altbackenes Brot zu verwerten
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Kaum ein anderes flüssiges Genussmittel kann auf eine so lange Kulturgeschichte zurückblicken wie das Lieblingsgetränk der Österreicher – reichen die Anfänge der Braukunst doch bis ca. 9000 Jahre v. Chr. in die Jungsteinzeit zurück. Wer sich also heute ein Seiterl oder Krügerl gönnt, der nimmt wahrhaftig auch immer einen Schluck "vollmundiger Historie" zu sich.
Im Bierland Österreich lassen sich die ersten "Bierdienste" bereits im frühen Mittelalter um 800 n. Chr. nachweisen. Zur selben Zeit entstanden die ersten Klosterbrauereien und sowohl das bierige Wissen als auch die Qualität des Gebräus stiegen rasch an. Für die Mönche brachte das Bier neben wirtschaftlichen Erträgen auch noch einen weiteren großen Vorteil mit sich: "Liquida non frangunt ieunum" – Flüssiges bricht Fasten nicht! So durften die gläubigen Jünger auch in der Fastenzeit das "flüssige Brot" genießen.
Als eines der frühesten Dokumente zur Biererzeugung in Österreich gilt die Stadtrechtsbestimmung Ottos von Lichtenstein-Murau von 1298, die als Basis für den Bierpreis die Qualität festlegte. Laut Murauer Stadtrecht war dies "nach ehrbarer Leute Rat" geschehen. Rund 60 Jahre später (1363) erlangten im Mühlviertel die Bewohner von Freistadt das Privileg, in den eigenen Häusern Bier zu brauen und auszuschenken. Und knapp darauf, im Jahr 1384, wurde das erste Wiener Brauhaus urkundlich erwähnt. Die Kultur des Brauens war nun Angelegenheit des Adels sowie des Bürgertums, wobei hier über Jahrhunderte den Frauen eine wesentliche Rolle zukam. Sie waren neben dem Brotbacken im Rahmen einer geschlossenen Hauswirtschaft auch fürs Brauen zuständig, nicht selten gehörte ein Braukessel zur Mitgift.
Ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung Bierland erfuhr Österreich um 1800, als alte Hausbraurechte und kleine gewerbliche Brauereien zusammengelegt wurden. Dieser Umstand bildet, gemeinsam mit der erstklassigen, international anerkannten Qualität der heimischen Rohstoffe Braugerste, Hopfen und Wasser, bis heute das Fundament der österreichischen Brauindustrie.
Codex Alimentarius Austriacus
Ganz wesentlich für das Bierland Österreich ist der sogenannte „Codex Alimentarius Austriacus“ bzw. das Österreichische Lebensmittelbuch. Hier ist genau festgehalten, was ins Bier darf und was nicht. Auch den mittlerweile sehr beliebten Kreativbieren wird hier Rechnung getragen. Von neuen Hopfen- und alten Getreidesorten über das Reifen in Barrique-Fässern bis hin zur Beigabe von trendigen Zutaten wie Chili, Maroni oder Kräutern reicht die Palette an Bierspezialitäten, die die Sortenvielfalt des Bierlandes Österreich bereichern.
Sortenreichtum - In Österreich gibt es über 1.000 verschiedene Biere!
Autor: Bierland Österreich