Was wird in den einzelnen Bundesländern traditionell zur Hochzeit serviert?

[IS]

Hallo lieber Hans D

Bei uns in Wien, wenn man so Traditionell Heiratet

Rindsuppe, mit Fritatten,Leberknödel, Griesnoken
Bee Tartare mit Toastbrot
Verschiedene Fischfilet auf Grillgemüse
Rosa gebratenen Rindslungenbraten mit Petersilie Kartoffeln
Dukatenschnitzel v.Lungenbraten
Mit Rosmarin gebratenen Hühnerbrust mit Grillgemüse Rosmarinkartoffeln
LG Inge. S

[Illa]

Im Großraum Steyr gibt es als Zwischengang die "Steyrer Hochzeitsknödel".
20 dag Butter flaumig rühren, salzen und 5 Eier nach und nach einrühren. 20 dag in Würfel geschnittene Selchfleisch, 5 dag geriebenen Emmentaler, 10 dag geschnittenes Sauerkraut und 8 in kleine Würfel geschnittenen Semmeln dazugeben und gut vermischen. Knödel formen und in Salzwasser 20 Minuten kochen lassen oder im Dampfgarer garen. Mit brauner Butter übergießen und mit gedünstetem Wintergemüse oder grünen Salat anrichten. (Rezept meiner Schwiegermutter)

Im tiroler Tannheimer Tall gibt es zur Hochzeit traditionell eine Milzschnittensuppe (vergleichbares Rezept).

Im Waldviertel darf der "[External Link Removed for Guests]" bei der Hochzeit nicht fehlen. Hier gibts ein Rezept.

[Hans D.]

Ich habe im Burgenland geheiratet und bei der Tafel waren wir auch sehr traditionell unterwegs.
Zuerst gab es Suppe (die wurde in großen Schüsseln auf die Tische gestellt) - eine klare Suppe mit div. Einlagen und eine Cremesuppe (bei uns eine Weinschaumsuppe).
Ganz wichtig und traditionell ist dann aber der Zwischengang: gekochtes Rindfleisch mit Semmelkren, Apfelkren, saurem Kren und Schwarzbrot. Es ist wirklich ein eigener Gang und nicht eine Variante bei der Hauptspeise.
Bei den Hauptspeisen waren wir nicht so traditionell
Zur Nachspeise gab es dann diverse Kuchen, die mitgebracht wurden. Etwas später gab es dann auch noch die Hochzeitstorte.

Ich nehme an, deine Frage hat sich auf das Essen bei der Tafel bezogen.
Weil es im Burgenland (zumindest in Mörbisch) aber auch davor eine Tradition gibt, will ich dir die nicht vorenthalten:
Am Vormittag (zwischen 10 und 11 Uhr) trifft man sich im Elternhaus zu Gulasch und Bier (für die Kinder gibt es auch Würstel und Saft). Bei diesem Gulaschessen sind nicht nur die geladenen Gäste dabei sondern auch z.B. die Nachbarn. Braut und Bräutigam sind getrennt von einander und noch leger gekleidet (wie auch die Gäste). Es herrscht ein Kommen und Gehen ... bis man sich dann endgültig "in Schale wirft" und die Feierlichkeiten mit dem Brautzug beginnen.
Für mich war es eine wunderbare Gelegenheit "meine" Gäste zu begrüßen und mit ihnen noch ein paar gemütliche Worte zu plaudern.

SUPER!! Ja, Tafel oder was auch immer....Es gibt glaub ich viele Traditionen aber das ist schon mal eine sehr tolle Ausführung! Das davor Treffen find ich sehr nett. Ich war mal bei einer Hochzeit in der Wachau eingeladen. Wir haben dort übernachtet, Ich bin schon am Abend davor dort angekommen, auf Wunsch der Braut, weil bester Freund und seelische Unterstützung gefordert. Haha...Nach dem Frühstück gings dann ins Brautzimmer und wir waren alle fleissig am beiwohnen, beobachten, helfen bis dann endlich um 15 oder 16 Uhr alles begann! Vor der Trauung zwischen den Weinbergen gab es Sekt und kleine Häppchen GSD, denn ich hatte schon riesen Hunger und dann gab es 2 Menüs zur Auswahl. Davor noch Vorspeisen am Tisch serviert auch. Also kein Buffet. War super. Aber nicht wirklcih traditionell.

[NewAmsterdamer]

Ich komme aus einem bäuerlichen Umfeld in der Steiermark.
Als Kind habe ich etliche „echte“ Bauernhochzeiten mitgemacht.
Die letzte dieser Art war vor ungefähr 30 Jahren.
Das waren so gut wie immer sehr große Hochzeiten.

Es wurde ein Schwein geschlachtet. Oft auch noch ein paar Hühner.
Das für die Hochzeitstafel benötigte Fleisch kam von diesem Tieren.
Das Fleisch wurde zusammen mit den bereits bereiteten Produkten (Bratwürste, Blutwurst, Sulz....) beim Gasthaus abgeliefert.

Wenn die Hochzeit in die Erntesaison fiel, wurden auch noch das Gemüse und andere Lebensmittel beim Gasthaus abgegeben.

Die Torten und Mehlspeisen wurden von diversen weiblichen Familienmitgliedern selbst gebacken. Es gab: Kleingebäck, Apfelstrudel, Biskuitrouladen, Blechkuchen aller Art – zur Saison passend, Marmorkuchen.

Was die Torten betrifft gab es natürlich DIE Hochzeitstorte. Diese hatte einen weisen Guss und war reichlich mit selbstgemachten Marzipanblumen dekoriert. Dann gab es immer auch eine Schokoladetorte, eine Nusstorte mit Buttercreme, eine Kaffeecremetrote, wenn sie in Saison waren auch noch eine Erdbeertorte.


Speisen:
Ich erinnere mich an:

Bei Ankommst im Gasthaus war eine Auswahl an Mehlspeisen auf den Tischen.

Suppe mit Fleischstrudel, Leberknödel, Frittaten
Schweinebraten, Sauerkraut, Semmelknödel
Paniertes Schweineschnitzel, Kartoffeln, Gemüse
Stelze mit Sauerkraut und Knödel
Gefüllte Schweinsbrust, Kartoffeln, Gemüse, Salat
Backhendl, Kartoffeln, Gemüse, Salat
Netzbraten
Surschnitzel
Salat gab es meistens auch noch. Den bekam jeder Gast auf einem Teller. Es war meistens ein „Gemischter Salat“ – Blattsalat, Tomaten, Kartoffeln, Eier....


Als Dessert gab es meistens Eis – so einen Eisbecher mit Früchten und Schlagobers.

Später gab es noch eine Mahlzeit.
Diese bekamen auch die „Nachgeher“. Das sind jene Gäste, die nicht in die Kirche und zum Essen eingeladen sind. Meist sind das Freunde vom Brautpaar, Schulkollegen etc.
Ich erinnere mich an Backhendlsalat, Würstel, Fleischsalat, Blutwurst, Bratwurst, saure Sulz.

Auch die Getränke kamen teils aus Eigenproduktion:
Meist waren das selbstgebrannter Schnaps, Most und Likör aus Eigenproduktion.

[chello]

Die wenigsten Brautpaare möchten noch ein traditionelles Hochzeitmenü.
Früher wurde bei uns Leberknödelsuppe mit Biskuittschöberl serviert.
Als Hauptspeise gab es gekochtes Rindfleisch mit Semmelkrenn und Weißbrot.

[Fani1]

Traditionell wird in unserer Gegend im Weinviertel als Vorspeise der Tafelspitz mit Suppe serviert. Als Hauptspeise Wiener Schnitzel mit Erdäpfelsalat oder Schweinsbraten mit Knödel und Erdäpfelsalat. Natürlich sehr, sehr viele Kekse und Desserts werden eingestellt zum Kaffee. Die Hochzeitstorte wird natürlich auch angeschnitten und es gibt außerdem eine große Anzahl an Kuchen und Torten zur Auswahl!

[morli77]

Ich glaube, dass das gar nicht so Bundesländerabhängig ist! Ausserdem finde ich, dass das jedem Hochzeitspaar selbst überlassen ist. Bei uns gabs eine Menükarte, wo sicher für jeden etwas dabei war. Aber ich war auch schon bei einigen Hochzeiten, wo es ein Buffet gab. Das finde ich persönlich richtig toll!

[grube1]

Ich finde die Entwicklung schade, dass es immer häufiger Speisen in Buffetform gibt. Man denkt zwar, es ist praktisch aber ich denke auch, dass gerade bei Buffets extrem viele Essensreste entsorgt werden müssen. Viele Mensche kosten und probieren und merken so gar nicht, wann sie wirklich satt sind. Buffets verleiten immer zu Mehrkonsum!
Ein trditionelles Hochzeitsmahl mit servierten Speisen bringt Ruhe und Gelassenheit und vermittelt viel mehr ein Gefühl der Gemeinschaft als das ständige Gerenne zum Buffet.
Egal welche Speisenn das Hochzeitspaar wählt....hauptsache gemeinsam!

[NewAmsterdamer]

@grube1.
Ja, das stimmt, bei einem Buffet fallen immer viele Reste an, die dann weggeworfen werden.
Man sieht leider oft auch, dass Leute sich viel zu viel zu viel auf den Teller legen und es dann nicht aufessen.
Persönlich bin auch kein Buffet-Freund.

[Gabriele1]

bei einer traditionellen südburgenländischen hochzeit beginnt man mit rindsuppe, danach folgt rindfleisch mit semmelkren, ein bisschen später gibt es schnitzel und backhendl, und am ende die torte. um mitternacht noch gulaschsuppe.
es weichen aber viele paare schon davon ab, weil es eigentlich ein phantasieloses festessen ist - buffets sind beliebter.