Früher, als meine Oma noch gelebt hat, hat diese Enten und Gänse im Hof für den Eigenbedarf gefüttert. Wenn sie diese geschlachtet hat, wurde fast alles verwertet. Z.B. Die Federn bzw. Daunen wurden vom toten Tier nach kurzem Überdunsten abgezupft, getrocknet und im Winter "geschliessen". D.h. der harte Teil der Feder wurde durch Herablösen der Daune entfernt und kam auf den Misthaufen bzw. Kompost. Einige Tage kamen dazu die Nachbarinnen bzw. Frauen aus dem Ort und alles saßen rundum bei Tisch und mittig die Rohfedern. Wir Kinder hatten dann ein Verbot, diesen Raum zu betreten, denn jeder kleine Luftzug hätte die Federn aufgewirbelt und sie wären im Zimmer herum geflogen. Wenn alles geschließen war, kamen die weichen Federn/Daunen in einen Tuchent- oder Polsterüberzug. Zum Abschluss gab es auch ein Tages-Fest, den "Federhahn", wie er mundartlich in unserer Gegend genannt wurde. Da gabs guten Schweinsbraten und Schnitzel und danach selbst gebackene Kekse und Kuchen zu Kaffee und anderen Getränken. Habs noch gut in Erinnerung, dass es da kulinarisch zuging wie bei einer Hochzeit. Zu diesem Fest wurden auch die Ehemänner und Kinder eingeladen und da kamen schon an die 20 Personen zusammen. Wenn Oma zu den anderen Frauen schleißen ging, nahm sie zum Federhahn immer wechselnd eines ihrer Enkelkinder mit.
Kennt diesen Brauch auch noch jemand oder gibt es diesen vielleicht noch in einigen Familien?
Federn schleißen - wer kennt das?
Moderator: Ulrike M.
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Re: Federn schleißen - wer kennt das?
Hallo,
Ich bin in der Stadt aufgewachsen und kenne diesen Brauch daher nicht. Schön, wie du ihn beschrieben hast! In welcher Region war das?
Neugierige Grüße,
Uli
Ich bin in der Stadt aufgewachsen und kenne diesen Brauch daher nicht. Schön, wie du ihn beschrieben hast! In welcher Region war das?
Neugierige Grüße,
Uli
Das Leben ist zu kurz für Knäckebrot.
Re: Federn schleißen - wer kennt das?
Das gab es auch im nördlichen Waldviertel. Spätestens zu Weihnachten ging es dem Federvieh an den Kragen und dann zog die Frauenrunde von einem Haus zum nächsten. Ich hab noch Daunendecken aus dieser Zeit.
Re: Federn schleißen - wer kennt das?
im südburgenland gabs nach dem federnschleißen schwarzen tee mit viel zucker und rum, dazu ein "bagl", das war ein weißer striezel so ähnlich wie zu allerheiligen.
und getratscht und gesungen wurde da!
so arbeitete man sich durch die nachbarschaft, war ja viel lustiger als alleine zu hause seinen federnhaufen zu bearbeiten.
und getratscht und gesungen wurde da!
so arbeitete man sich durch die nachbarschaft, war ja viel lustiger als alleine zu hause seinen federnhaufen zu bearbeiten.
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- Nudelkocher
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- Registriert: Di Mär 20, 2018 7:21 pm
Re: Federn schleißen - wer kennt das?
Das kenne ich noch von meiner Oma, da sind einige Frauen zusammengekommen und haben die Federn geschlissen.
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