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Das Tierwohl in der Landwirtschaft ist unverzichtbar, weil es den Geschmack von unserem Essen direkt beeinflusst.
5 Faktoren, auf die man bei der Herkunft von Milchprodukten achten soll.
Die Art der Tierhaltung ist ein wichtiger Faktor im biologischen Betriebskreislauf. Ein Liegeplatz für jedes Tier, der eine weiche, verformbare Liegefläche etwa durch Einstreu aufweisen muss, sowie Hygiene im Stall als auch im Auslauf sind wichtige Kriterien. Die Voraussetzung für artgerechte Rinderhaltung ist jedoch reichlich Bewegung. Diese erhalten die Kühe durch die so genannte Kombinationshaltung, bei der sie mindestens 120 Tage im Jahr im Auslauf oder auf der Weide sind. Die kleinbäuerlichen Strukturen im Salzburger Berggebiet ermöglichen diese Art der Tierhaltung.
Die gesetzlichen Regelungen bei den Gesundheitskontrollen der Kühe stellen eigentlich nur die Mindestanforderungen dar. Jede Maßnahme darüber hinaus hilft dem Tierwohl – und damit der Qualität von Milchprodukten. Natürlich sind bei den Gesundheits-Checks der Tiere körperliche Indikatoren wie der Ernährungszustand der Kühe am auffälligsten. Kontrolliert werden aber auch das Ruheverhalten sowie Kriterien des emotionalen Zustands der Tiere, der unter anderem vom Mensch-Tier-Verhältnis geprägt wird.
Klasse statt Masse: Struktur der Bauernhöfe
Eine intensive Beziehung zu den Tieren ist mit Massentierhaltung nicht möglich. Im Lungau beispielsweise werden die Milchkühe auf klein strukturierten, familiären Bauernhöfen gehalten. Im Schnitt leben in dieser Salzburger Region etwa 12 Milchkühe auf einem Hof. Nur so können sich die Bauern besser um die Herde kümmern, sich wieder auf nachhaltige Tierhaltung konzentrieren. Die Kühe haben weniger Stress, wenn sie nicht auf die Spitze ihrer Leistungsfähigkeit getrieben werden.
Regionalität lohnt sich
Die Nutzung regionaler Ressourcen sorgt nicht nur für kurze Wege. Die Landwirtschaft steht damit wieder verstärkt im Einklang mit der Natur. Das bedeutet die ausschließliche Verwendung von Futter, das in der Region ohne chemische Düngemittel und mit natürlichen Pflanzenschutzmitteln angebaut wird. Dieses Konzept setzt auch ein Umdenken für die Bauernfamilien voraus. Sie müssen Getreide selbst anbauen und auch das Grundfutter optimieren. Aber es lohnt sich nicht nur für die Tiere, es ist auch ein wichtiger Beitrag zum Erhalt unseres Lebensraumes.
Futter für den besseren Geschmack
Wir Menschen können mit grünen Wiesen als Nahrungsquelle eigentlich nichts anfangen, weil wir das Gras nicht richtig verwerten können. Die Kuh hingegen ist in der Lage, daraus hochwertiges Eiweiß in Form von Milch zu machen. Für authentische Biomilch-Produkte ist die Art der Fütterung außerordentlich wichtig. Das natürliche Futtermittel für eine Kuh ist einfach Grünland und Heu oder Silage – die konservierte Form für den Winter. Heimische Bergbauern haben hier einen natürlichen Vorteil. Auf der Alm ist das Futter besser, weil es mehr Kräuter enthält. Zusätzliche Beigaben von Getreide, also Gerste, Hafer oder Mais, als Kraftfutter tragen zur Gesundheit der Tiere bei.
Im Lungau sind die Anbauflächen dafür – und daher auch der Ertrag – zwar beschränkt, was folglich zu weniger Milchleistung führt. Dafür schmeckt die Milch aber besonders reichhaltig, die Inhaltsstoffe sind unverfälscht, der Fettgehalt ist natürlich. Hier geht Qualität eindeutig vor Quantität.
Autor: ichkoche.at