Eine kleine Kulturgeschichte des Brokkoli
Apicius, der Paul Bocuse des alten Roms, galt als wahrer Virtuose, wenn es um die Zubereitung des allzu gesunden Brokkolis ging. Während das Kreuzblütlergewächs heutzutage nicht bei jedem Gaumen auf Anklang stößt und es wegen seiner zahlreichen Vitamine wohl eher bei Eltern als bei Kindern beliebt ist, zeigt uns die Geschichte, dass das bei den antiken Römern wohl ganz anders war. Der römische Kaiser Tiberius musste nämlich sogar seinen Sohn Drusus vor zuviel Brokkoligenuss warnen, da er seine Sucht wohl nicht mehr zügeln konnte.
Das Wort „Brokkoli“ leitet sich von dem italienischen Wort broccolo ab, das wiederum aus dem Lateinischen von brachium, „der Zweig“, herzuleiten ist. Der wie ein verzweigter Ast anmutende broccolo bezeichnet im Singular auf Deutsch das Wort Sprossenkohl bzw. Spargelkohl, wobei sich jedoch mittlerweile auch im deutschen Sprachgebrauch generell die Pluralform broccoli etabliert hat.
Biologisches
Obwohl der Brokkoli ein etwas wärmeres Klima als der ihm sehr ähnelnde Karfiol benötigt, ist er im Grunde eine recht anspruchslose Pflanze und gedeiht in fast allen Regionen. Während der Karfiol seine schneeweißen Röschen durch seine großen Blätter selbst vor zu viel Sonnenlicht vor dem Verfärben schützt, so wächst der Brokkoli gänzlich ohne Blattabdeckung heran. Ausgesät wird er von März bis Anfang Juli. Erst dann, wenn sich der charakteristische lockere Röschenkopf herausgebildet hat, geht es ans Ernten. Nach der ersten Ernte bilden sich jedoch aus dem verbleibenden Stiel noch weitere kleine Brokkoliköpfe, womit der Brokkoli zu einem der dankbarsten und ertragreichsten Gemüse zählt.
Für Körper und Gesundheit
Als wahrer Jungbrunnen ist der Brokkoli heute nicht mehr nur in freudlosen Diätküchen zu finden, sondern hat sich auch in allerlei Form und Fasson in der Gastronomie einen honorigen Namen gemacht. Er geht mit dem Magen schonend um, ist aber auch reich an Vitamin A, Vitamin B und C. In punkto Mineralstoffen ist der Gemüseklassiker mit Eisen, Phosphor, Folsäure sowie Magnesium seinem weißen Verwandten, dem Karfiol, bei weitem überlegen. Forschungen in den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts haben zudem erwiesen, dass dem Brokkoli mit Recht eine vorbeugende Wirkung gegen Krebs nachgesagt werden kann.
Alle wichtigen Fakten über den Brokkoli finden Sie in diesem Video