Eine kleine Kulturgeschichte des Kichererbse
Wie Kichererbsen prallen in Homers Ilias die Pfeile an den Schilden der griechischen Helden ab. Wesentlich romantischer erzählt hingegen die griechische Dichterin Sappho um 600 v. Chr. von goldenen Kichererbsen am Rand des Ufers. Beide Stellen zeigen, dass schon im 7. und 6. Jh. v. Chr. Kichererbsen im wahrsten Sinne des Wortes in aller Munde waren. Dabei hat der Anbau dieser Hülsenfrüchte eine noch wesentlich ältere Tradition - schon aus dem 8. Jt. v. Chr. gibt es archäologische Belege für sie in Syrien und der Türkei. Kein Wunder also, dass bis in römische Zeit Kichererbsen für die Ernährung der weniger betuchten Bürger so wichtig waren, dass sogar ganze Familien nach ihr benannt wurden. So erinnert der Name des berühmten Redners Cicero bis heute daran, dass ein Vorfahre des Römers in irgendeiner Form etwas mit diesem Gemüse zu tun hatte - denn cicer heißt nichts anderes als Kichererbse auf Latein. Seine große Wichtigkeit für die Esssitten in ärmeren Gebieten der Welt hat die - bei uns eher wenig beliebte - Kichererbse auch heutzutage noch nicht verloren.
Biologisches
Zwar heißt die Echte Kicher auch Erbse, direkt mit ihr ist sie aber nicht verwandt. Als Schmetterlingsblütler zählt sie aber zu den Hülsenfrüchten. Die buschige einjährige Pflanze wird zwischen ½ und 1 m hoch, hat gefiederte Blätter und gelbe oder violette Blüten. Ihre im Verhältnis zu Erbsen eher kleinen und kurzen Hülsen haben eine dünne Schale und beinhalten zwischen 1 und 3 gelblichen oder hellrötlichen Früchten. Diese haben einen Durchmesser von rund 1 cm und eine kantige Form - das arietinum ihres botanischen Namens bedeutet kleiner Widder, womit auf eben diese unregelmäßige Form der Kichererbsen angespielt werden soll.
Für Körper und Gesundheit
Kichererbsen zeichnen sich vor allem durch ihren hohen Proteinanteil aus, der sie bei vegetarischer Ernährung zu einem unverzichtbaren Ersatz für tierische Proteine macht. Daneben enthalten sie aber zudem auch viele Kohlenhydrate, sättigen dadurch langanhaltend und durch ihren hohen Ballaststoffanteil eignen sie sich auch besonders gut für Menschen mit erhöhten Cholesterinwerten. Durch ihren Anteil an Kalium, Magnesium, B-Vitaminen und Folsäure sind sie nicht nur ein gutes „Nervenfutter“, in ihnen enthaltene Phytoöstrogene machen sie auch für Frauen mit Wechselbeschwerden zu einer beliebten Speise. Nicht zuletzt zählen Kichererbsen auch noch zu jenen Hülsenfrüchten, die am besten vertragen werden.
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Hier finden Sie ein Video über die Kichererbse.