Eine kleine Kulturgeschichte des Bohnenkrauts
Schon Kaiser Karl der Große verewigte das pfeffrige Bohnenkraut in seiner viel zitierten Landgüterverordnung „Capitulare de villis“. Dieses Dokument aus dem Jahre 812 regelte penibelst welche Gemüsesorten, Obstbäume und Kräuter in den königlichen Gärten angebaut werden durften. Unter dieser Auflistung fand auch das Bohnenkraut seinen Platz, dass seit dem antiken Rom bei keiner deftigen Speise fehlen durfte. Auch die Römer waren es, die das thymianähnliche Pflänzchen auf den Namen Saturei tauften, das jedoch damals noch eine Wildpflanze war, die vor allem am Südrand der Alpen im heutigen dalmatinischen-kroatischen Gebirge, sowie an den Randgebieten des schwarzen Meeres zu finden war.
Biologisches
Das Bohnenkraut ist eine einjährige Pflanze, die bis zu 60 cm Höhe erreichen kann. In der Botanik wird sie zur Familie der Lippenblütler gezählt und ist in der Blütezeit an ihren filigranen weiß bis blassvioletten Blüten zu erkennen. Äußerlich erinnert das Bohnenkraut häufig an Thymian. Verwendet werden die zarten Blätter entweder frisch oder bereits getrocknet. Als Würzmittel ist vor allem der pfeffrige Geschmack des Bohnenkrauts charakteristisch, weshalb die Pflanze auch häufig schlicht als „Pfefferkraut“ bezeichnet wird. In den zarten Blättern sind nämlich ätherisches Öle, wie Carvacrol und Cymol, enthalten, die jede Speise sofort zu einem kulinarischen Abenteuer werden lassen.
Für Körper und Gesundheit
Das Bohnenkraut gilt als wahrer Muntermacher! Allein sein Geruch soll bereits die Lebensgeister wecken und sogar die größte Schlafmütze aus den Federn rütteln. Das ist vielleicht auch der Grund dafür, dass man dem Pfefferkraut auch gerne eine erotisierende Wirkung nachsagt.
Obwohl das Bohnenkraut in der Schulmedizin kaum Verwendung findet, so gilt es seit jeher als vielseitiges Wundermittel. Vor allem ist es aber ein guter Appetitanreger und hilft bei allzu üppigen Speisen die Verdauung kräftig anzukurbeln.