Eine kleine Kulturgeschichte des Korianders
Koriander ist mit Sicherheit eines der ältesten Küchenkräuter der Geschichte. Bereits im alten Ägypten kannte man das aromatische Kraut, das vermutlich auch ursprünglich aus Nordafrika, Vorder- und Westasien stammt. Man sagt dem mild aromatischen Kräutergewächs zwar durchaus oft eine etwas eigenwillige Geschmacksnote nach, mit einem „Wanzengeruch“ würde man den heute speziell in der asiatischen Küche äußerst populären Aromaspender wohl kaum in Verbindung bringen. Wanze heißt übrigens auf Griechisch „koriannon“, von dem sich das heutige Wort Koriander ableitet, das auch im Deutschen durch eine weitere Bezeichnung für Koriander, nämlich Wanzenkraut, verbreitet ist.
Biologisches
Der Koriander ist eine einjährige Pflanze, die bis zu einem halbem Meter Höhe heranwachsen kann. Von Juni bis August trägt der Koriander kleine weißrötliche Blüten. Aus eben diesen Blüten entwickelt sich nach und nach Pfeffergröße Spaltfrüchte mit einer gelblich bräunlichen Farbe. Als Spaltfrüchte werden sie deshalb bezeichnet, weil sie mit einem leichten Fingerdruck in zwei Hälften zerteilt werden können. Die jungen Früchte haben noch einen ausgeprägten stechenden Geruch, der erst nach einer längeren Lagerzeit zu der charakteristischen süßlich-bitteren Koriandernote wird. Die Korianderblätter selbst hingegen haben einen äußerst hohen Anteil an ätherischen Ölen, die der Grund dafür sind, dass der Koriander nicht jedermanns Geschmack trifft.
Für Körper und Gesundheit
Im alten Ägypten schätzte man den Koriander noch nicht wegen seiner kulinarischen Finesse, sondern viel eher wegen seiner mannigfaltigen Heilwirkungen. Vor allem bei Magen- und Darmbeschwerden setzte man Koriander damals gezielt ein, da er die Magensaftbildung anregt. In größeren Mengen kann das Kraut allerdings auch eine abführende Wirkung haben, weshalb Koriander Inhaltsstoff von so manchem Abführtee ist. Koriander soll außerdem Krämpfe lindern und gilt auch als Heilmittel zur Beruhigung eines all zu angespannten Nervenkostüms.