Terroir, oft zitiertes und viel diskutiertes „Zauberwort“ der modernen Weinszene, spielt im Kamptal eine große Rolle, befindet sich doch mit dem Heiligenstein hier eines der markantesten Lagen-Monumente für eigenständige, charaktervolle Weine. Der Name verweist auf die „höllische“ Sonneneinstrahlung, die ein heißes, trockenes Kleinklima verursacht. Geologisches Spezifikum ist der Boden: Er stammt bereits aus dem 270 Millionen Jahre alten Perm-Zeitalter und ist ein Wüstensandstein mit vulkanischen Bestandteilen. Auf den steilen Terrassen am Südhang des Berges – so steil, dass keine dauerhafte Lössauflage angeweht werden konnte – wurzeln hauptsächlich Rieslingreben, die kraftvolle, mineralische und vor allem äußerst langlebige Weine hervorbringen. Der Donau zu verändern sich die Bodenformationen der Weinberge, hier sind auf breiten Löss- und Lehmterrassen gute Voraussetzungen für eine große Vielfalt an Rebsorten und Weintypen gegeben. Dabei spielen im Kamptal neben dem Grünen Veltliner die Burgunderfamilie sowie auch der Blaue Zweigelt ihre Stärken aus. Klimatisch macht sich im Kamptal die Dynamik zwischen dem heißen, pannonischen Becken im Osten und dem kühlen Waldviertel im Nordwesten bemerkbar. Das Spiel zwischen der Hitze am Tag und den eher zurückhaltenden Nachttemperaturen verleiht den Trauben große Aromafinesse und eine lebendige Säure.
Eine Attraktion für Weintouristen wurde mit dem Loisium geschaffen, oberirdisch ein futuristisches Besucherzentrum samt Vinothek mit regionalen Weinen, unterirdisch ein mystisch inszeniertes Weinerlebnis mit Licht und Ton entlang jahrhundertealter Gänge. Das Ganze ist geradezu ein Symbol für die Symbiose aus Tradition und Innovation, die den Weinbau und die Winzergeneration im Kamptal prägt. Neben der Stadt Langenlois mit den dazugehörigen Gemeinden Gobelsburg, Haindorf und Zöbing sind zahlreiche kleinere Weinorte wie Etsdorf, Hadersdorf, Kammern, Lengenfeld, Schönberg oder Straß im Straßertale zu nennen.