Eine kleine Kulturgeschichte des Fenchels
Als der Titan Prometheus im griechischen Mythos der Menschheit das ihr zustehende Feuer bringen wollte, benutzte er dafür nicht eine Fackel oder einen Span - nein, es war ein Riesenfenchel, der die Welt aus der feuerlosen Zeit befreite. So unangenehm dieses hehre Vorhaben für Prometheus auch endete, zeigt diese Geschichte doch deutlich, von welcher Bedeutung Fenchel bereits für die alten Griechen war. Und die athenischen Krieger, die in Marathon den Sieg errangen, taten dies auch auf einem Fenchelfeld - denn das heißt Marathon übersetzt. Neben seiner Beliebtheit als schmackhaftes Gemüse war der Fenchel auch nach der Antike sagenumwoben. So soll in der Johannisnacht ein Sträußchen Fenchelkraut vor bösen Geistern schützen und wer bei seiner Hochzeit Fenchelsamen streut, bereitet sich so die bestmögliche Ausgangslage für die Ehe.
Biologisches
Der zur Familie der Doldenblütler zählende Fenchel kann bis zu 2 m groß werden. Essen kann man die blassgrüne oder weiße, kugelige und um die 300 g wiegende "Knolle" aus mehreren Blattschichten und das grüne Fenchelkraut. Auch die nach Anis schmeckenden Samen werden gerne kulinarisch verwertet. Weniger beliebt sind die bis zu 1,80 m langen grünen Stängel. Das gelb blühende Gewächs gedeiht in mildem Klima und braucht nicht viel Licht. Bei uns hat der Fenchel von September bis Oktober Saison.
Für Körper und Gesundheit
Nicht umsonst galt Fenchel schon bei Griechen und Römern als beliebtes Heilmittel. So ist er ein altbekanntes Mittel gegen Bauchweh und Blähungen, er wirkt aber auch schleimlösend und desinfizierend bei Erkrankungen der oberen Atemwege. Besonders in Form von Samen wird Fenchel gerne dazu verwendet, fette Speisen bekömmlicher zu machen oder den Appetit anzuregen. Roher Fenchel enthält zudem viel Vitamin C und Kalium sowie Magnesium, das Nervosität vorbeugt.
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