Was ist im Jänner im Küchengarten zu tun?
Kohl, Brokkoli, Winterportulak oder Spinat kann im Jänner geerntet, Chicorée und Löwenzahn in Sandmieten gezogen und Obstbäume mit dem Winterschnitt von schwachem oder zu dichtem Wuchs befreit werden.
Überprüfen Sie jetzt zudem regelmäßig eingelagertes Obst und Gemüse. Verdorbenes sollten Sie unbedingt entfernen, damit nicht der gesamte Vorrat angesteckt wird.
Überwintern im Beet
Einige Gemüsesorten können lange im Beet bleiben und direkt geerntet werden. Manche vertragen leichte Fröste, andere benötigen sogar den Frost, um ihr volles Aroma zu entfalten. Wenn Sie beispielsweise Rote Rüben, Zuckerhut, Brokkoli, Sellerie, Rettich und Kraut mit einer Folie oder einem Vlies abdecken, können diese bis zu -7° C direkt vom Beet auf Ihren Teller wandern.
Spinat, Feldsalat, Winterzwiebel, Winterportulak, Schwarzwurzeln, Topinambur, Wurzelpetersilie, Kren und Pastinaken können den ganzen Winter direkt geerntet werden. Karfiol und Grünkohl halten sogar Temperaturen bis -20° C aus.
Lagern über den Winter
Haben wir im Herbst Wurzelgemüse, weiße und rote Rüben, Karotten, Kohlrabi, Chicoreewurzeln oder Erdäpfeln eingelagert, versorgen sie uns den Winter über mit reichlich Vitaminen, Spurenelementen und Ballaststoffen. Bei den meisten Lagergemüsen sollte die Ernte vor den ersten Nachtfrösten erfolgt sein.
Der Lagerkeller sollte trocken, dunkel, kühl aber frostfrei sein und eine hohe Luftfeuchtigkeit aufweisen. Eine gute Belüftung ist wesentlich, damit nichts schimmelt.
In sogenannten Sandmieten oder Erdmieten kann man rote Rüben, Wurzelgemüse, Chicoreewurzeln, Sellerie oder Rettich bis zum Frühling lagern.
Dazu wird das Gemüse nach der Ernte in Kisten platziert – nicht zu dicht aneinander - und mit Sand bedeckt, der mäßig feucht gehalten werden sollte. Das eingelagerte Gemüse darf keine Druckstellen und Verletzungen aufweisen und vor dem Einlagern keinesfalls gewaschen werden.
Das Blattgrün von Karotten, Rettich, Sellerie oder Pastinaken sollte entfernt worden sein, da die Blätter andernfalls die Nährstoffe weiter aus den Wurzeln ziehen würden.
Kohl, Weißkraut und Rotkraut halten länger, wenn sie mit Strunk und Außenblättern einlagert werden.
Zwei Gemüsestars im Jänner im Küchengarten
Topinambur aus dem eigenen Garten – Imposante Blütenpracht im Sommer und wertvolles Knollengemüse im Winter
Die vor allem für die Darmgesundheit so wertvolle – und überaus schmackhafte - Topinambur kann ebenfalls im Winter geerntet werden. Was im Sommer bis zu 3 m hoch wird und ähnlich wie Sonnenblumen prächtig blüht, dessen delikate Wurzelknolle versorgt uns im Winter reichlich mit wertvollen Nährstoffen. Wer einen sehr undurchlässigen und festen Boden hat, dem sei der Anbau dieser Pflanze besonders empfohlen, da Topinambur den Boden locker und durchlässig machen kann.
Chicorée selber antreiben
Ein wertvolles Gemüse, das Sie im Winter frisch ziehen und ernten können, ist Chicorée.
Dazu ernten Sie im Herbst grünen oder roten Chicorée, entfernen die Blätter rund einen Daumen breit über der Wurzel und lagern diesen vorerst in einer Sandmiete im Keller ein. Nach und nach können Sie die Wurzeln nun locker aufgeteilt in einem Kübel voller Erde in den kühlen Keller stellen. Die Wurzel sollten dabei etwas aus der Erde heraus ragen. Diesen Kübel decken Sie zu, sodass kein Licht dazu gelangt. Immer wieder mäßig gießen. Je nach Temperatur bilden sich nun innerhalb von rund 15-20 Tagen die delikaten, je nach Sorte - hellgrünen oder roten -Chicoréeblätter, die Sie ganz frisch ernten können.
Auch zartes Löwenzahngemüse kann auf diese Art selbst gezogen und den ganzen Winter hindurch immer wieder frisch geerntet werden.