Kochen und Backen mit Buchweizen
- Beim Kochen von Buchweizen sollte auf das Verhältnis Buchweizen mit Wasser 1:2 genau geachtet werden. Kalt aufsetzen, aufkochen lassen und gut zudecken, bis das Wasser aufgesogen ist. Nach dem Zudecken, keinesfalls mehr den Deckel abnehmen. Entweicht Dampf, kann der Buchweizen trocken und geschmacklos werden.
- In der Randschicht der Buchweizenkörner befindet sich ein Stoff, der Hautreizungen verursachen kann. Es empfiehlt sich daher, den Buchweizen vor der weiteren Verarbeitung heiß abzuwaschen. Dies löst den Farbstoff Fagopyrin.
- Beim Kochen von Buchweizen entsteht viel Schleim, weshalb es wichtig ist, die Körner vor und nach dem Kochen gut abzuwaschen.
- Einen besonders feinen Geschmack bekommt der Buchweizen, wenn er vor der Zubereitung in einer sehr heißen Pfanne kurz geröstet wird.
- Brot kann man mit reinem Buchweizenmehl nicht backen, weil das Klebereiweiß fehlt. Als Geschmackskomponente ist er allerdings in Backwaren nicht zu verachten. Man mischt das Mehl deshalb einfach mit Weizen- oder Roggenmehl.
- Buchweizen kann wunderbar, ähnlich wie Risotto, als Beilage zubereitet werden.
- Fein gemahlen können mit Buchweizenmehl Palatschinken geschmacklich verfeinert werden.
Ein besonders aufsehenerregendes Gericht für Gäste ist ein Buchweizen-Palatschinken-Turm. Dazu einfach mehrere Palatschinken backen. Verschiedene Füllungen mit Lachs oder Spinat und Sauerrahm dazwischengeben und das Ganze mit Sonnenblumen- oder Pinienkernen bestreuen. - Dank seiner Glutenfreiheit ist Buchweizen für die Ernährung Zöliakiekranker bestens geeignet.
- Buchweizen ist äußerst leicht verdaulich und eignet sich daher hervorragend für Schon- und Krankenkost.
Buchweizen ist in der Küche vielseitig bewährt
Buchweizen wird auch in unserer Gegend immer beliebter und man findet bereits zahlreiche Rezepte mit diesem Pseudogetreide. Er kann wie Reis gekocht und als Beilage serviert werden. Zum Backen eignet er sich dank seines hervorragenden Geschmackes besonders gut, muss allerdings wegen des fehlenden Glutens mit Getreidemehl gemischt werden. Mit Gemüse und feinen Kräutern können geschmackvolle Bratlinge hergestellt werden. Auch für Suppen eignet sich Buchweizen bestens. Oder man nimmt sich einfach ein Beispiel an den vielen köstlichen russischen Gerichten und experimentiert ein wenig.
Die Wiederentdeckung eines Kornes
Buchweizen stammt ursprünglich aus dem zentralen Ostasien und wurde hier immer schon als Nutzpflanze kultiviert. Verwendet werden die Früchte. Pro Blüte entsteht eine sehr kleine dreikantige Nuss, die eine äußerst feste Schale vorweist. Diese muss vor der Nutzung entfernt werden. Diese Nüsschen haben eine Ähnlichkeit mit Bucheckern und haben daher auch ihren Namen. Ursprünglich dürfte diese Pflanze in China angebaut und von den Mongolen nach Europa gebracht worden sein. Nachdem er auch auf schlechten Böden gedeiht, wurde er ebendort in ganz Europa angebaut. Nach dem 18. Jahrhundert verlor er aber sichtlich an Bedeutung. Diese übernahm fortan die Kartoffel. Langsam geriet der Buchweizen als Nahrungsmittel in unseren Breiten in Vergessenheit. In Russland und Asien gilt er bis heute als wichtiges Lebensmittel. Durch sich verändernde Ernährungsweisen wird Buchweizen aber auch bei uns wieder immer beliebter.
Buchweizen ist hochwertig und gesund
Die Tatsache, dass Buchweizen wie Getreide verarbeitet werden kann, dabei aber kein Gluten enthält, machen ihn als Alternative zu Weizen und Roggen interessant. Sein Geschmack ähnelt dem der Haselnüsse und wird als Buchweizenmehl, ganzes Korn oder Buchweizenschrot verkauft. Besonders beliebt ist er aufgrund seiner hochwertigen Inhaltsstoffe wie dem Eiweiß. Dieses ist im Gegensatz zu herkömmlichem Getreide besonders gesund aufgrund der enthaltenen Aminosäuren. Die Körner sind reich an Lysin, Lezithin und Tryptophan. Diese Stoffe sind wichtig für Gehirn und Nerven und verhelfen zu gutem Schlaf. Darüber hinaus liefert der Buchweizen viel Eisen Kalium und Vitamine des B-Komplexes. Dank des hohen Gehaltes an Kieselsäure ist er für Haut, Haare und Nägel von Bedeutung. Gut die Hälfte der enthaltenen Fettsäuren sind ungesättigt, was dem Herz zugutekommt.
Beliebt in ganz Europa
Buchweizen ist vielseitig verwendbar und in vielen Ländern unverzichtbar. Buchweizenbrei ist bis heute ein typisches Gericht in Russland oder Polen. Und was wären die klassischen russischen Blinis, die man so gerne mit Lachs genießt, ohne Buchweizenmehl. Spricht man in Norditalien von grano saraceno, oder in Frankreich von blé noir, so ist in beiden Fällen der Buchweizen gemeint. Die kleinen dicken Palatschinken, die Poffertjes , die man in den Niederlanden isst, schmecken dank Buchweizen so köstlich. Er wird hier allerdings zu gleichen Teilen mit Weizen gemischt. Die Tiroler Buchweizenpalatschinken sind die beliebten Schwarzplenten und der Schwarzplentener Kuchen ist die Bozner Buchweizentorte. Buckwheat-Mehl wird auch für die in den USA unverzichtbaren Pancakes verwendet.