Eine kleine Kulturgeschichte der Pastinake
Einst war die Pastinake, als eine der ältesten Sammelfrüchte der eurasischen Urbevölkerung, so beliebt und vielseitig verwendet, wie es heute unser Erdapfel ist. Genau jener war es auch, der ihr im 18. Jahrhundert ihren Rang strittig gemacht hat. Heute ist das aus der Mode gekommene Wurzelgemüse leider nur noch gelegentlich auf heimischen Speisekarten zu finden. Dabei war einst die Wildform der Pastinake über den ganzen Erdball verbreitet und fand schon in ihrer Frühzeit von Europa über den Kaukasus bis nach Asien und sogar im frostigen Sibirien Verbreitung. Auch die antiken Römer und Griechen fanden an der spindelförmigen Rübe Gefallen.
Biologisches
Die Pastinake gehört, wie auch die Karotte oder Petersilie, zu den Doldengewächsen, da ihre leuchtend gelben Blüten im zweiten Jahr in Dolden stehen. Das karottenförmige Gemüse wird bis zu 30 cm groß und bis zu 8 cm dick. Vom Aussehen her wird die Pastinake auch häufig mit einer Petersilienwurzel verglichen, wobei sie mit ihrer gelblich-braunen Schale eher dem Erdapfel gleicht. Entscheidend dafür zu welcher Sorte eine Pastinake zählt, ist die Länge ihrer Wurzeln. In Großbritannien werden sogar 20 verschiedene Sorten gezählt, weshalb das Vereinigte Königreich auch zu einem ihrer größten Anbauländer zählt. Mit 200 Tagen Kulturzeit, ist die Pastinake ein sehr aufwendiges Gemüse, weshalb sie vermutlich in unseren Breiten eher selten angebaut wird.
Für Körper und Gesundheit
Die Pastinake ist zwar reich an Kohlenhydraten, weshalb ihr Zuckergehalt nicht unterschätzt werden darf, jedoch hat sie auch zahlreiche andere wertvolle Vitamine und Mineralstoffe. Sie ist reich an Kalium und Folsäure und enthält auch Vitamin C, Vitamin B, Eisen, Kupfer und Phosphor. Unter dem Wurzelgemüse übertrifft die würzige Rübe sogar die Karotte. Ein altes Hausmittel ist der Pastinaken-Teeaufguss. Er wird vor allen bei Fieber getrunken, um die Temperatur zu senken, bei Magenschmerzen und auch bei Schlaflosigkeit hilft ein Tässchen Tee vor der Nachtruhe wahre Wunder. Auch eine entkrampfende, harntreibende und antirheumatische Wirkung wird der Pastinake nachgesagt.