Eine kleine Kulturgeschichte des Zitronengrases
"Bärtiges Boot" - in diese Richtung müsste man die botanische Bezeichnung für Zitronengras wohl übersetzen. Dabei wird auf die schiffartige Form der Spelzen und die vielen Schichten der Ähre, die an einen Bart erinnern, angespielt. Über den Ursprung und die Geschichte des Zitronengrases ist hingegen nicht viel bekannt. So wie man die Verwendung von Zitronengras im Allgemeinen mit südostasiatischen Gerichten in Verbindung bringt, so vermutet man auch seine Herkunft in eben diesem Gebiet- vielleicht in Kambodscha oder Malaysien. Bis in die 80er Jahre war dieses Gewürz, das auch als Duft- und Heilmittel verwendet wird, in Europa fast nicht bekannt. Erst durch den Fusion- und Asienboom in der europäischen Küche wurde das Zitronengras auch in heimischen Kochtöpfen eine immer beliebtere Zutat für asiatisch anmutende Gerichte.
Biologisches
Das schilfähnliche Zitronengras gehört zur Gruppe der Süßgräser. Es bevorzugt zwar tropisches Klima, ist aber eine eher anspruchslose Pflanze und kann bis zu 1,50 m hoch werden. Die langen spitzen Blätter des Grases wachsen in Büscheln, wobei besonders der untere Teil des faserigen Grases viel Citral enthält, jenes ätherische Öl also, nach dem die Pflanzen so bestechend duften. Trotz des feinen zitronenartigen Aromas ist dieses Gewürz aber in keiner Weise mit der Zitrusfrucht verwandt, sondern hat seinen Namen ausschließlich wegen seines zitronenhaften Duftes.
Für Körper und Gesundheit
Sein angenehmer Wohlgeruch, den das Gras beim Zerreiben entfaltet und sein frischer Geschmack erfreuen nicht nur die Sinne, sondern Zitronengras ist auch von alters her ein beliebtes Heilmittel. Als Tee genossen soll er harntreibend, fiebersenkend und magenstärkend wirken und bei Bauchschmerzen und Durchfall helfen. Auch als natürliches Mittel gegen Insekten wird Zitronengras verwendet, genauso wie es wichtiger Bestandteil zahlreicher Parfum- und Kosmetikprodukte ist.