Sie werden sich wundern, wie Sie mit der Vielfalt und Komplexität der Aromen, die aufeinandertreffen, vollkommen neue Geschmacksintensität schaffen. Indem Sie sich für das richtige Bier zu einer köstlichen Speise entscheiden, entsteht eine revolutionäre harmonische Kombination. Die folgenden acht goldenen Regeln sind ganz einfach anzuwenden und helfen Ihnen, aus dem großen Sortenreichtum genau das Bier herauszufiltern, das selbst ein Fünf-Gänge-Menü bestmöglich bereichert.
Selbstverständlich kommt es beim bierigen Foodpairing immer auf feinste Nuancen der Küche, individuelle Aromen des Gebrauten und nicht zuletzt auf persönliche Geschmacksvorlieben an. Mit den folgenden Tipps sind Sie aber auf einem vorzüglichen Weg zur perfekten Abstimmung von Bier und Speise. Es sind nahezu alle Kombinationen erlaubt, so sie auch glaubhaft und erklärbar sind
1. Beginnen Sie mit dem trockensten Bier, schließen Sie mit dem süßesten.
Zu Beginn Ihrer Menüfolge sollte das Aroma des Bieres nicht zu ausgeprägt sein, um die in der Regel eher mild gewürzte Vorspeise nicht zu erdrücken. Zum Salat empfiehlt sich beispielsweise ein spritzig-erfrischendes Weizen, dessen fruchtig-säuerliche Aromen hervorragend mit hellen Salatsaucen oder Dressings harmonieren.
2. Beginnen Sie mit dem mildesten Bier, schließen Sie mit dem aromatischsten.
Hellgelbe bis goldgelbe Biere wirken geschmacklich sehr viel milder und weicher als die wesentlich aromatischeren dunklen Verwandten mit ausgeprägten Karamell- oder Röstnuancen.
3. Beginnen Sie mit dem alkoholärmsten Bier, schließen Sie mit dem alkoholstärksten.
Um Völlegefühle zu verhindern, sollten im Alkohol reduzierte Biere eher am Anfang stehen, während hochprozentige zum Schluss genossen werden. Warum nicht sogar die konventionelle Nachspeise durch ein sehr facettenreiches Dessertbier ersetzen, das mit seinem Kaloriengehalt unter dem einer vergleichbaren Süßspeise liegt?
4. Zu hellen Gerichten gehört ein helles Bier, zu dunklen Gerichten ein dunkles.
Das Bier soll den Charakter der Speise unterstützen, nicht überdecken. Daher sollten Sie zu hellen Speisen wie Geflügel, Schwein und Kalb sowie Meeresfrüchten ein helles Bier wählen. Gleiches gilt für Gemüse: Helle Gemüsesorten sind beispielsweise Spargel, Weißkohl, Paprika oder Erdäpfel. Dunkleres Fleisch vom Rind, Wild oder Thunfisch harmoniert mit bernsteinfarbenen und braunen Bieren. Zu dunklem Gemüse zählen Spinat, Brokkoli, Kohlrabi, Erbsen oder Fisolen. Auch wenn Nüsse, Oliven, Pilze, Zwiebeln oder geröstete Samen dominieren, passt ein dunkles Bier meist besser.
5. Je würziger die Speise, desto bitterer und kohlensäurehaltiger das Bier.
Gerade bei sehr scharfen Gerichten aus der asiatischen Küche ist es sinnvoll, ein Bier zu bestellen, das die Geschmacksnerven beschwichtigt: ein Pils, ein Stout oder sogar ein IPA. Das gilt außerdem für Grillabende, bei denen nicht mit Marinaden und Gewürzen gespart wird. Interessant sind dann auch Weizenbiere, die mit einem höheren Kohlensäuregehalt erfrischen und die Zonen der Geschmackswahrnehmung für die nächsten Eindrücke vorbereiten.
6. Je schwerer die Speise, desto leichter und milder das Bier. Das gilt auch für Süßspeisen.
Wählen Sie zu Hauptgerichten keine Starkbiere: Zum einen werden sonst die Geschmacksnerven zu sehr belastet, zum anderen wirken sie zu früh sehr sättigend. Auch Kalorienbomben lassen sich mit einem leichten und milden Bier einfach entwaffnen.
7. Je süßer die Speise, desto herber der Biertyp.
Süßspeisen enthalten erfahrungsgemäß viel Zucker oder zumindest süßende Stoffe wie beispielsweise Honig. Die Süße kann bei übermäßigem Genuss aber die Wahrnehmung überbeanspruchen und ein Völlegefühl verursachen. Eine harmonische Art des Ausgleichs besteht in der Kombination mit herberem Bier.
8. Fehlen saure Elemente wie Früchte oder säuerliche Saucen, wirken säuerliche Bier ausgleichend.
Zuckersüße Speisen werden in Kochrezepten oftmals mit säuerlichen Ergänzungen gepaart, ein klassisches Beispiel sind die heißen Himbeeren zum Vanilleeis. Mit einem säuerlichen Bier sorgen Sie für delikate Abwechslung.
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