Eine kleine Kulturgeschichte des Basilikum
Eine "Königspflanze" ist das Basilikum – denn das Wort Basilikum stammt ursprünglich vom griechischen Wort basileús für König. Und bereits der Name ist legendenumwoben, denn keinem Geringeren als Alexander dem Großen soll dieses Gewürz seinen Namen verdanken. Wesentlich weniger royal behandelte man die Pflanze in römischer Zeit, für die uns die Sitte überliefert ist, Basilikum unter Flüchen und Schimpftiraden auszusäen und im Anschluss dann auch noch die Erde ordentlich zu prügeln – aus welchem Grund ist leider nicht tradiert. Ebensowenig weiß man, wieso man bis ins 17. Jh. fest davon überzeugt war, aus Basilikum Skorpione züchten zu können. Woher der Basilikum allerdings seinen Wohlgeruch hat, dafür hat Boccaccio eine wunderschön makabre Erklärung gefunden: Nach dem Tod ihres Geliebten pflanzte eine junge Frau in dem Blumentopf, in dem sie seinen abgetrennten Kopf aufbewahrte, einen Basilikum und goß ihn nur mit Tränen, Orangen- und Rosenwasser.
Biologisches
Zum Aromatisieren von Speisen werden ausschließlich die Blätter der Basilikumpflanze verwendet. Die zur Familie der Lippenblütler gehörende Pflanze ist einjährig und muss daher jedes Jahr neu ausgesetzt werden. Mittlerweile gibt es aber auch Züchtungen, die mehrjähirg kultiviert werden können. Die meist 20-50 cm hohen Pflanzen weisen eine Reihe von verschiedenen Sorten auf, die sich durch Aussehen (grüne oder rote, kleine oder große, glatte oder wellige Blätter) ebenso unterscheiden, wie durch ihren Duft und ihr Aroma. So duftet das bei uns gängigste Basilikum, das Genoveser Basilikum, sehr blumig, andere Sorten riechen hingegen eher nach Zitronen, Zimt oder Anis.
Für Körper und Gesundheit
Basilikum ist besonders als Heilmittel bei Verdauungsbeschwerden anzuraten. So fördert sein pfefferartiger Geschmack den Appetit, regt die Verdauung an und hilft bei Völlegefühl. Durch seinen Inhaltsstoff Estragol wird alllerdings dazu geraten, Basilikum nicht als Dauertherapeutikum zu verwenden – einem häufigen Verzehr in normalen Dosen steht hingegen überhaupt nichts entgegen.