Eine kleine Kulturgeschichte der Zitrone
Eine genaue Herkunft der Zitrone lässt sich historisch leider nicht mehr belegen. Spekuliert wird jedoch genug darüber, woher die sonnengelbe Frucht nun kommt – von Südostasien über Indien bis hin nach Nord-Afrika lässt sich die Spur nachzeichnen. Die ersten Belege stammen aus dem 10. Jahrhundert, wo das Rautengewächs schon bei den Arabern für feine würzige Noten in der orientalischen Küche gesorgt haben soll. Von dort soll das würzige Früchtchen auch bis nach Südeuropa vorgedrungen sein, wo sie jedoch noch lange nicht den Einzug in die mediterrane Küche geschafft hat. Gewürzt wurde in der europäischen Küche nämlich weiterhin mit sauergewordenen Äpfeln und Weintrauben. Bis in Europa ein „saures Gesicht“ gezogen wurde, bedurfte es vorher erst Christopher Columbus, der die pikante Beerenfrucht von seiner zweiten Entdeckungsreisen im 15. Jahrhundert mit aus Übersee nahm. So hat auch schließlich die Zitrone Einzug in die europäischen Kochtöpfen gefunden.
Biologisches
Die Zitrone zählt zu den Rautengewächsen und gedeiht am besten im subtropischen Klima. Aus botanischer Sicht ist die Zitrone jedoch eigentlich keine Frucht, sondern eine Beere, die an einem immergrünen bedornten Baum wächst. Eine Besonderheit des Zitronenbaums ist es, dass er zu selben Zeit Blüten und Früchte unterschiedlicher Reife tragen kann. In Italien werden die Zitronensorten daher je nach Erntezeit bezeichnet. Die drei bekanntesten Sorten sind Primofiori, Limoni und Verdelli. Primofiori bezeichnet die erste Blüte im Frühjahr, die Früchte sind jedoch noch nicht sehr saftig und haben eine dicke Schale. Die Limoni sind die begehrteste Sorte, wegen ihres saftigen Fruchtfleischs. Sie entstehen ebenfalls aus der ersten Blüte, werden aber im Winter bzw. auch im Frühjahr geerntet. Aus wirtschaftlichen Gründen erzwingt man auch im Sommer noch eine zweite Blüte – die zu dieser Zeit geernteten Früchte nennt man Verdelli.
Für Körper und Gesundheit
Der Muntermacher Zitrone hat im Winter, sowie auch im Sommer Hauptsaison. Durch ihren reichen Vitamin-C-Gehalt stärkt sie an frostigen Tagen die Abwehrkräfte und das aus der Zitrone gewonnene ätherische Öl hilft, dank seiner schleimlösenden Wirkung, bei so manchen hartnäckig sitzenden Husten. Ein heißer Zitronentee wirkt auch bei Erkältungen wahre Wunder. An heißen Sommertagen hingegen belebt das sonnengelbe Rautengewächs den Kreislauf, erfrischt und ist auch ein Hausmittel bei Insektenstichen. Sie unterstützt auch die Verdauung, lindert Rheumabeschwerden und hat eine antiseptische Wirkung. Hat man am Abend über die Stränge geschlagen, so munkelt man, soll ein wenig Zitronensaft zum „Katerfrühstück“ ganz hilfreich sein.
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In diesem Video gibt's die wichtigsten Fakten über die Zitrone in unter 60 Sekunden