Eine kleine Kulturgeschichte der Physalis
Obwohl die Physalis häufig als Kapstachelbeere bezeichnet wird, sind ihre Ursprünge nicht an einer wasserumspülten Felsenküste zu suchen, sondern ihre Geschichte beginnt auf einer felsigen Hochebene. Die lampionförmige Frucht stammt nämlich ursprünglich aus dem südamerikanischen Andengebiet, weshalb sie unter Kennern auch häufig als Andenbeere bezeichnet wird. Von dem südamerikanischen Kontinent gelangte das Nachtschattengewächs vor über 200 Jahren an das Kap der guten Hoffnung in Südafrika. Dort wurde sie domestiziert und in größerem Ausmaß kultiviert. Die Physalis war in Afrika nicht nur wegen ihrer eleganten Gestalt beliebt, sondern man wusste auch schon um ihren reichhaltigen Vitamin C-Gehalt, der der verheerenden Seefahrer-Krankheit Skorbut vorbeugen sollte.
Biologisches
Die Physalis zählt zu den Nachtschattengewächsen. Auch optisch erinnern ihre kleinen Früchte ein wenig an die artverwandte Tomate, die sich auch dieser Familie zugehörig fühlen darf. Die Früchte der Andenbeere ähneln nämlich kleinen aber feinen orangen Cocktailtomaten, die jedoch von einer lampionförmigen hauchdünnen bräunlichen Membran umhüllt werden. Die süßliche Physalis, die geschmacklich an Passionsfrucht und Ananas erinnert, beherbergt in ihrem Inneren ein saftiges gelbliches Fruchtfleisch mit eingeschlossenen kleinen weichen Kernen. Sie wächst auf einer ein bis zwei Meter hohen Pflanzen, die mittlerweile rund um den ganzen Erdball angebaut wird. Sehr nahe Verwandte der Lampionfrucht sind die nordamerikanische Erdbeertomate und die mexikanische Tomatillo.
Für Körper und Gesundheit
Die Zeiten, wo die Kapstachelbeere gegen Skorbut eingesetzt wurde, sind heute Gott sei Dank schon lange vorbei. Mittlerweile hat sich die vollreife Beere daher eher als guter Eisenlieferant einen Namen gemacht, wobei sie en passant noch mit Provitamin A, Vitamin C und Vitamin B versorgt. Der Physalis wird eine fiebersenkende und anti-rheumatische Wirkung nachgesagt, sowie sie auch bei einer Entschlackungskur durch ihre harntreibende Wirkung durchaus unterstützend wirken kann.