Eine kleine Kulturgeschichte des Schnittlauchs
Die Erfolgsgeschichte des Schnittlauchs begann erst im Mittelalter. Von da an wurde er aber regelrecht mit Ehren und Lob überhäuft: Zum Schutz vor Unglück hängte man ein Sträußchen Schnittlauch ins Fenster, die Gründonnerstagssuppe würzte man mit ihm, um das Jahr über gesund zu bleiben und Gelehrte des 16. Jh.s nannten ihn sogar ein Allheilmittel, das für alles gut sei, außer für die Behandlung der Nieren. Kein Geringerer als Karl der Große empfahl, in Klostergärten Schnittlauch anzubauen. Schließlich stand das Kraut im Ruf, nicht nur der Gesundheit zuträglich zu sein, sondern auch gegen Gespenster und Zauberei wirksam zu sein. Der abergläubische Aspekt ist mittlerweile zwar ins Hintertreffen geraten, gesund und schmackhaft wie der Schnittlauch aber ist, fehlt er bis heute in wenigen Gärten und noch weniger auf den heimischen Tellern.
Biologisches
Der wie Knoblauch und Schalotte zur Familie des Lauchs gehörende Schnittlauch ist das kleinste Mitglied dieser Zwiebel-Familie. Aus einem Büschel kleiner Zwiebeln wachsen die rund 15 cm hohen und röhrenartigen grünen Stengel mit dem angenehmen Duft und dem leicht scharfen Geschmack. Beginnen die Stengel in zarten Weiß- und Lilatönen zu blühen, ist die Hochzeit des Schnittlauchs allerdings vorbei und der Geschmack ist weitgehend verloren gegangen. Der häufig auch wild wachsende Schnittlauch wird am besten durch einen Schnitt knapp über dem Boden geerntet, damit er auch im nächsten Jahr wieder wachsen kann.
Für Körper und Gesundheit
Die alten Kräuterdoktoren hatten schon Recht: Schnittlauch ist gesund. Er enthält viel Vitamin A und C sowie Phosphor. Er wirkt verdauungsanregend, senkt angeblich den Blutdruck und stärkt den Magen. Er wird zudem auch als Wurmmittel eingesetzt und wirkt als bakterienhemmendes Mittel.