Eine kleine Kulturgeschichte des Sellerie
Tod und Erotik - keine Geringeren als diese beiden Aspekte des menschlichen Daseins sind es, die seit der griechischen Antike mit dem Sellerie assoziiert werden. So galt Sellerie in der antiken Welt als Speise, die zu einem Leichenschmaus gehörte - ein römisches Sprichwort über Todkranke lautete sogar „Es gibt nur noch Sellerie für ihn“. Seiner Beliebtheit in der alltäglichen Küche tat diese Einschränkung allerdings keinen Abbruch. Ebenso wurden dem Sellerie stets aber auch potenzfördernde und aphrodisierende Eigenschaften zugeschrieben. Während in der Antike und auch im Mittelalter noch eine Wildform des Selleries zu all dieser Ehre gelangte, wurde die zugehörige Kulturpflanze erst im 16. Jh. gezüchtet.
Biologisches
Zwei Jahre dauert es, bis die Selleriewurzel ausgereift ist. Grundsätzlich werden Knollensellerie, Staudensellerie und Schnittsellerie als verschiedene Arten dieses Schirmblütlers unterschieden. Der Knollensellerie hat eine faustgroße Wurzel, deren weißes Fleisch unter einer dünnen gelblich-braunen Schale versteckt ist. Während die Blätter dieser Art nicht genießbar sind, sind es gerade die oberirdischen Teile des Stauden- oder Bleichselleries, die man zum Kochen verwendet. Die bis zu 70 cm hohe und mitunter 1 kg schwere Pflanze besteht aus mehreren Blättern, deren essbare Blattstiele relativ breit und hohl oder dickfleischig sind und deren Farbe zwischen grünweiß und rot-violett differieren kann. Vom Schnittsellerie werden hingegen ausschließlich die Blätter als Würzmittel verwendet.
Für Körper und Gesundheit
Alle Selleriearten haben gemein, dass es sich bei ihnen um ausgesprochen gesunde Gemüse handelt. Ihre Inhaltsstoffe wirken blut- und darmreinigend, stärken den Magen und fördern den Abbau von Stresshormonen. Zudem stärken sie durch ihren Vitamingehalt auch das Immunsystem. Zwar ist Staudensellerie noch Vitamin C-reicher als Knollensellerie, dafür wartet dieser mit einer Reihe von wertvollen Mineralstoffen wie Eisen und Kalzium sowie Provitamin A und Vitamin E auf. Die Selleriesamen des Staudenselleries werden dafür bei Husten und Schlaflosigkeit eingesetzt. Kurz – egal, für welchen Sellerie Sie sich entscheiden, es wird auf jeden Fall ein gesundes Vergnügen!