Eine kleine Kulturgeschichte der Passionsfrucht
Zehn Blütenblätter für die Apostel ohne Judas und Petrus, eine violette Nebenkrone als Sinnbild für die Dornenkrone Jesu, fünf Staubgefäße als Zeichen für seine Wunden und 3 Griffel als Symbol für die Kreuznägel. Diese oder ähnliche Assoziationen veranlassten im 17. Jh. Jesuiten bei ihren Missionsreisen durch Süd- und Mittelamerika, die dort bis dahin unter dem Namen Maracuja bekannten Pflanze mit der extravaganten Blüte kurzerhand auf den Namen Passionsblume bzw. Passionsfrucht umzutaufen. Ganz ohne Verbindung mit der Leidensgeschichte Jesu kann man mittlerweile diese "leidenschaftliche" Frucht aber auch in unseren Breiten genießen.
Biologisches
Über 400 verschiedene Arten zählen zur Gattung der Passiflora. Diese mehrjährige Kletterpflanze ist immergrün und zeichnet sich durch besonders attraktive Blüten aus. Die schmackhaften Früchte der mit ihren mehrere Meter langen Ranken zu den Lianen zählenden Pflanze nennt man je nach Art Maracuja oder Grenadilla. Ebenfalls von der Art hängt auch ihr unterschiedliches Aussehen ab: groß, klein, rund oder oval, braun, dunkelrot oder gelb – Passionsfrüchte sind diesbezüglich sehr verschieden. Auch die Farbe des Fruchtfleischs variiert von rosa-grünlich über orange oder gelb bis hin zu farblos. Die Konsistenz ist aber stets galerte- bzw. geleeartig und enthält zahlreiche schwarze Kerne, die man aber essen kann.
Für Körper und Gesundheit
Während die Blüten der Passionsfrucht eine wahre Augenfreude sind, muss man sich bei der eher unscheinbar – bisweilen sogar fast unsansehnlichen – Maracuja zu ihren inneren Werten durchkämpfen. Das zahlt sich dann allerdings aus: Neben dem köstlich-frischen Geschmack und ihrem angenehmen Duft bietet die Passionsfrucht durch ihren hohen Vitamin C-Gehalt Unterstützung für das Immunsystem. Außerdem beinhaltet sie auch Vitamin A, Kalium und Natrium. Ihr Genuss soll auch schlaffördernd und blutdrucksenkend wirken.
Hier finden Sie ein Video mit Wissenswertem rund um die Maracuja.