Schon vor mehr als 2000 Jahren wurden in der klimatisch begünstigten Region südlich von Wien Weinreben kultiviert. Römische Legionäre, die in Carnuntum und Vindobona stationiert waren, brachten Weinstöcke aus ihrer Heimat und Kenntnisse über die Weinerzeugung nach Pannonien. Der Name Thermenregion verweist auf die schwefelhaltigen heißen Quellen von Aquae (Baden).
Die Weinreben profitieren vom pannonischen Klimaeinfluss, mit heißen Sommern und trockenen Herbsten sowie 1800 Sonnenstunden im Jahr. Ständige Luftbewegung lässt im Herbst die Trauben nach Tau oder Regen rasch abtrocknen. Bei der geologischen Vielfalt überwiegen relativ schwere Böden wie lehmige Tone, sandige Lehme und Braunerde mit hohem Muschelkalkgehalt. Der darunter liegende Verwitterungsschutt und tief reichende Schichten von Schwemmland helfen bei Entwässerung und Durchwärmung. Im Steinfeld bieten eher steinige, karge Schotterböden den Rotweinsorten ausgezeichnete Bedingungen.
Hausrecht haben die gebietstypischen – sonst kaum zu findenden – weißen Rebsorten Zierfandler und Rotgipfler, die als Cuvée die legendäre Wein-Ehe Spätrot-Rotgipfler eingehen. Zur traditionellen Sortenvielfalt gehören aber auch der früher als Vöslauer bezeichnete Blaue Portugieser oder der Neuburger, ebenso moderne Weine aus der Burgunderfamilie, St. Laurent und Zweigelt, aber auch Merlot und Cabernet Sauvignon. Rotweinzentren sind Bad Vöslau, Sooß, Tattendorf und Teesdorf, die klassischen Weißweine kommen aus Perchtoldsdorf, Gumpoldskirchen, Pfaffstätten, Baden, Guntramsdorf und Traiskirchen.
Natur und Kultur ermöglichen ein abwechslungsreiches Freizeitprogramm: von einem Besuch des Freiguts Thallern des Zisterzienserstiftes Heiligenkreuz, eines der ältesten Weingüter Österreichs, über die Ku(ltu)rstadt Baden mit Theater, Operette, Wellness oder Traubenkur, bis zu Ausflügen entlang der Weinstraße oder Wanderungen durch die Weinberge entlang der Wiener Hochquellenleitung. Das Wasser zum Wein als exzellenter Speisenbegleiter kommt dann auch in der Gastronomie zu seinem Recht.