„Craticulum“ nannten die alten Römer jenes aus Flechtwerk bestehende Röstchen, auf dem wohl schon Äneas und die Seinen ihre Jagdbeute knusprig und g’schmackig brieten. Und auch in König Salomons Tempelküche wurden anlässlich der Eröffnung des Tempels von Jerusalem gezählte zweiundzwanzigtausend Rinder und hundertzwanzigtausend Schafe (1 Könige 8,63) über offenem Feuer auf Drehspießen oder Eisenrosten gegrillt.
Wer Grillspezialitäten liebt, huldigt also keineswegs einer neuzeitlichen Fast- Food-Marotte, sondern vielmehr einer bereits in der Antike wohlbekannten Zubereitungsvariante, die auch dem alten Apicius, dem Ahnvater aller Gourmets, schon bekannt war. Zumindest hat er in seinen um 15 n. Chr. erstmals
aufgezeichneten Kochbuchnotizen eine frühe Form des Grillens beschrieben, wenn er dazu riet, das Fett eines ganzen Vorderschinkens über einem glühenden „vatillum“ (Kohlebecken) bräunen zu lassen, bevor man es anschließend mit Honig bestrich.
Womit Apicius gar nicht viel anders vorging, als man es heute auf der Terrasse tut. Nach dem Motto: Mit guter Fleischqualität, bester Holzkohle, Zeit für eine richtige Glut, pikanten Gewürzen und pfiffigen Beilagen wird jeder Grillabend auch zuhause zum unvergesslichen Fest.