Eine kleine Kulturgeschichte des Rosmarin
Wenn ein Gewürz es schafft, der 72-jährigen Isabella von Ungarn, von Rheuma und Gicht gebeutelt, solche Schönheit und Lebenskraft zu vermitteln, dass man prompt wieder um sie zu freien begann, dann muss es sich dabei schon um etwas Besonderes handeln. Der nach dieser Episode auch „ Aqua Reginae Hungariae“ genannte Rosmarin zieht Legenden an, wie das Licht die Fliegen. So soll schon Maria bei der Flucht nach Ägypten ihren Mantel über einen Rosmarinstrauch gelegt haben, wodurch die damals noch weißen Blüten zu Ehren der Gottesmutter ihre Farbe in himmlisches Blau gewechselt haben sollen. Aber nicht nur die Blüten und ihre Essenz spielt in den Geschichten der Welt eine Rolle: mit Kränzen aus Rosmarin ehrte man nicht nur griechische Götter und schmückte römische Hausgottheiten, sondern auch Shakespeares Ophelia windet ebenso in ihren Kranz Rosmarin als Zeichen für Treue wie Bräute z.T. bis heute Rosmarin an ihrem Hochzeitstag tragen oder einen Zweig davon in ihren Garten stecken.
Biologisches
Der im Mittelmeer heimische, immergrüne Halbstrauch kann bis zu 2 m hoch werden. Während seine Stengel holzig und eher ungenießbar sind, hat der Rosmarin nadelförmige, ledrige Blätter, die mit ihrem charakteristischen Geruch und Geschmack das Wesen des Rosmarin ausmachen. Geerntet wird er während und nach seiner Blütezeit, in der der duftende Strauch das Auge mit weißen, rosa oder blauen Blüten erfreut.
Für Körper und Gesundheit
Zwar wird der Geschmack von Rosmarin heutzutage nicht zuletzt durch den Einzug der mediterranen Küche in unsere Breiten in höchstem Maße geschätzt, sein Ruhm als Heilkraut eilt ihm aber schon seit Jahrhunderten voraus. So gilt er seit langem als gutes Mittel, um Verdauung und Appetit anzuregen. Auch bei Magen- oder Gallenproblemen wird er zuweilen eingesetzt. Daneben ist er auch für die Haut ein wahrer Segen und soll sogar Hautalterungsprozesse verlangsamen. Zudem wirkt sein Duft anregend und hilft bei Konzentrationsschwierigkeiten und Kreislaufbeschwerden.