Die Besonderheit der Pilze besteht in ihrer heterotrophen Lebensweise. Das heißt, sie besitzen nicht wie die grünen Pflanzen Chlorophyll und damit keine
Möglichkeit zur Fotosynthese, mit der die Pflanzen mithilfe von Licht Kohlendioxid und Wasser in organische Substanz umwandeln.
Pilze können also nur von bereits vorhandenen Stoffen leben und wachsen, sie beziehen also ihren gesamten Bedarf an organischer Substanz durch den Abbau
schon vorhandener Materie. Dadurch erklärt sich auch die Tatsache, daß Pilze viel mehr als grüne Pflanzen Schadstoffe speichern!
Wissenschaftler unterscheiden 5 verschiedene Methoden, die bekannteste sei angeführt:
Saprophyten leben von toter organischer Substanz (Laub- und Nadelstreu, Totholz, Pflanzenreste etc.), wandeln diese in Humus um und sind dadurch immens wichtig für die Bodenverbesserung in Wald und Flur. Unter ihnen sind unsere Großpilze zu finden.
Etwa ¼ unserer Pilze gehen eine Symbiose mit Pflanzen ein, die Mykorrhiza. Das heißt, bestimmte Arten sind nur unter bestimmten Bäumen zu finden.
Bei der Ektomykorrhiza bildet der Pilz mit seinen Mycelzellen einen Mantel um die Pflanzenwurzel eines bestimmten Baumes und dringt in die Wurzelrindenzellen ein.
Dabei werden gegenseitig Nährstoffe ausgetauscht, vor allem werden die Bäume mit Wasser und wichtigen Mineralstoffen versorgt.
Oberflächlich gesehen ist der Fruchtkörper, das ‚Schwammerl‘, also der Pilz. Dem ist jedoch nicht so. Der eigentliche Pilz lebt sozusagen im Untergrund und ist das Pilzmycel (Geflecht) unter der Erde, in der Streu oder in morschem Holz. Das „Schwammerl“ ist demnach wirklich nur die Frucht, die der unterirdische Pilz hervorbringt. Dieser Fruchtkörper entwickelt dann auch die Sporen in der Fruchtschicht (Lamellen, Poren, Stacheln, Leisten etc.), die (wie die Obstkerne) für weitere Verbreitung sorgen. Ein simpler Vergleich: es ist so, als ob der Apfelbaum unter der Erde wachsen und nur die Äpfel überirdisch herausschauen würden.
Unter den Pilzen wird auch ein unerreichter Rekord im Naturreich aufgestellt: in Oregon, USA, wurde kürzlich ein Hallimasch entdeckt, dessen Pilzmycel sich über
9 km² erstreckt und dessen Alter auf 2000 Jahre und das Gewicht auf 600 Tonnen geschätzt wird!
Wie steht es mit dem Nährwert der Pilze?
Fest steht, dass ihre Zellwände aus dem schwerverdaulichen Chitin bestehen, nur bei einigen auch aus Zuckern und Eiweißen.
Der Hauptanteil des Gewichts (70 – 95 %) jedoch besteht aus Wasser. Der Rest ist 3 – 9 % Pilzeiweiß, 1 – 6 % Zucker, 0,5 – 3,5 % Fette.
Vitamine enthalten nur einzelne in größeren Mengen, wie Pfifferling und diverse Röhrlinge Karotin, B-Vitamine bei Röhrlingen, in kleineren Dosen Vitamin D, E und K.
Auch sind verschiedene Enzyme und antibiotische Stoffe enthalten.
An Mineralstoffen enthalten Pilze Kalium, Phosphor, Kalzium, Eisen und Kupfer sowie geringe Spuren anderer seltener Elemente, und zwar in weitaus größeren Mengen als dies Grünpflanzen vermögen!
Aber umgekehrt werden auch schädliche Schwermetalle und radioaktive Elemente vermehrt gespeichert!