Eine kleine Kulturgeschichte des Radieschens
Obwohl das Radieschen als eine der ältesten Kulturpflanzen der Weltgeschichte überhaupt gilt, so bleibt seine exakte Herkunft weitgehend im Unklaren. Es dürfte wohl aus dem asiatischen Raum stammen, vermutlich aus dem Nahen Osten oder aus China. Sicher ist aber, dass die Rettichvariation bereits schon bei den alten Ägyptern und Babyloniern bekannt war. Bis sich die scharfe Wurzelknolle jedoch auch in Europa etabliert hatte, musste sie bis ins 16. Jahrhundert warten, als das Radieschen schließlich langsam in der französischen Küche Anerkennung fand. Von dort verbreitete es sich in ganz Europa und ist bis heute ein weltweit beliebtes Gemüse. Sein Name leitet sich übrigens von dem lateinischen Wort für Wurzel, radix, ab.
Biologisches
Das Radieschen gehört der großen Familie der Kreuzblütler an, zu denen auch ihr naher Verwandter, der Rettich, zählt. Fälschlicherweise wird oft angenommen, dass das Radieschen nichts anderes als ein kleiner Rettich ist. Eine Behauptung, die allerdings nicht ganz richtig ist. Es handelt sich hier nämlich um zwei unterschiedliche Ausformungen derselben Art. Die Raphanus sativus var. sativus, wie das Radieschen exakt auf Lateinisch bezeichnet wird, ist nicht nur optisch gänzlich anders, sondern hat auch eine wesentlich kürzere Wachstumszeit. Das Radieschen bildet sich dabei aus dem Hypokotyl aus, das die Zone zwischen den Wurzeln der Pflanze und ihren Keimblättern bezeichnet. Auch ist Radieschen nicht gleich Radieschen. Neben der bekanntesten rosaroten kugeligen Knolle gibt es das knackige Gemüse auch in allerlei anderen Variationen – von weiß bis violett und von klein und rund bis lang und karottenförmig. Sein Fleisch bleibt jedoch im Inneren stets schneeweiß.
Für Körper und Gesundheit
Die Popularität des Radieschens als frisch würziger Frühlingsbote verdankt es seinem ätherischen Öl namens Allylsenföl, das sich unter der Schale befindet. Durch sein scharfes Aroma macht das Radieschen wahrlich Appetit, hilft zugleich kräftig bei der Verdauung mit und bleibt trotz allem mit nur 15 Kalorien pro 100 g ein Genuss ohne Reue. Es putzt die Atemwege frei und wird daher gerne als heilende Kost bei Bronchitis oder Asthma empfohlen. Was die Vitamine betrifft, so kann das auch Monatsrettich genannte Radieschen mit Vitamin C das Immunsystem unterstützen und den Organismus auch mit Kalium und Folsäure versorgen.
Hier finden Sie ein Video mit Wissenswertem rund um Radieschen.