(Sambucus nigra)

Holunder

Worauf muss ich beim Kochen achten?
Auch wenn die Beeren noch so verführerisch an den Ästen glänzen: unreife Früchte sind durch Blausäure überhaupt giftig, aber selbst wenn die Beeren reif sind, sollte man sie nicht frisch essen, da dies Brechreiz und Durchfall verursachen kann. Gegart sind sie dann aber nicht nur gesund, sondern auch ungemein wohlschmeckend. Die kulinarischen Verwendungsmöglichkeiten sind dabei sehr variantenreich. Die Holunderblüten können in Backteich getaucht und frittiert werden, und dienen so als köstliches Dessert. Aus den Beeren werden hingegen köstliche Marmeladen, Säfte, Mus und auch der nicht nur bei Kindern beliebte (schließlich schmeckt ein solchermaßen veredelter Sekt besonders gut) Hollersirup hergestellt. Und wer es noch alkoholischer schätzt, dem sei zu einem kräftigen Hollerschnaps geraten.

Eine kleine Kulturgeschichte des Holunder
„Vor dem Holunder den Hut herunter“. Es gibt viele Gründe, diesem alten Spruch nach, dem Holunder seine Ehrerbietung entgegenzubringen. Da wäre zum einen sein Alter, denn archäologische Ausgrabungen belegen Holunder schon im Neolithikum. Zum anderen beschreiben schon antike Größen der Heilkunde wie Theophrast und Hippokrates die positiven Wirkungen von Holunder auf den Körper. Der Holunderstrauch war aber auch der Lieblingsbaum der germanischen Göttin Holla, durch die er auch seinen Namen – Holler- oder Holunderstrauch – erhielt. So brachte man der Schutzgöttin unter diesem Baum, der ebenfalls als Zeichen für Schutz vor Krankheiten und Unbill stand, die ihr gebührenden Opfer dar. Reminiszenzen an diese Verbindung zwischen Baum und Göttin lassen sich vielleicht auch in Grimms Märchen „Frau Holle“ fassen: so könnten mit den Federn, die zu Schnee werden, die zarten weißen Hollerblüten gemeint sein.

Biologisches
Holunder ist als Geißblattgewächs ein schnell wachsender Strauch von bis zu 8 m Höhe. Die krummen Äste sehen mit ihrer graubraunen Rinde zwar nicht besonders schön aus, sind aber bei Kindern als Blasrohre seit jeher beliebt. Und wenn die Sträucher im Juni ihre in Trugdolden zusammenstehenden zahllosen weißen Blüten tragen, dann schätzt wohl jedermann ihren Anblick und ihren süßen Duft. Die kleinen schwarz-violetten Beeren, die im Herbst geerntet werden, sind botanisch gesehen Steinfrüchte und zeichnen sich durch ihren charakteristischen schwarzen Saft aus.

Für Körper und Gesundheit
Seit langem schätzt man Holunderblüten als schweißtreibendes Mittel bei Erkältungen und grippalen Infekten. Die Beeren sind hingegen reich an Vitamin C, Provitamin A sowie B-Vitaminen und enthalten zudem Kalium und Magnesium. Dadurch sorgen sie nicht nur für ein starkes Immunsystem, sondern sind auch äußerst hilfreich bei Stresszuständen.

Autor: Helene Wagner

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8 Kommentare „Holunder“

  1. Snowflake11
    Snowflake11 — 30.5.2016 um 11:14 Uhr

    sehr gesund und riecht super

  2. holland
    holland — 29.6.2017 um 21:41 Uhr

    Bin so glücklich über meinen großen Hollerstrauch im Garten. Leider bleiben keine Hollerbeeren übrig, weil wir schon im Frühling die Blüten zu Sirup und Hollergelee (mit Orangensaft und Gelierzucker so eine Art Hollerblütenmarmelade) einkochen. Dafür gibts im Sommer immer frischen Bio-Hugo ;-)

  3. Waltraut
    Waltraut — 26.5.2016 um 16:06 Uhr

    Ich trockne auch die Hollerblüten und verwende sie - meist im Winter - als Tee. Sehr gesund.

    • Erika_B
      Erika_B — 21.5.2019 um 12:18 Uhr

      Das hat meine Tante auch immer gemacht - ich erinnere mich noch gern daran. Dieser Tee war nicht nur sehr gesund, sondern hat auch köstlich geschmeckt!

  4. cderntl
    cderntl — 26.5.2016 um 09:34 Uhr

    Die Hollerblüten in Mostteig meiner Oma vor 50 Jahren sind mir noch in schrecklicher Erinnerung - fett und süß.Hollermarmelade, Hollerkompott mit Äpfeln und Zwetschken liebe ich dagegen sehr. Habe eine große Hollerstaude im Garten.

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