Foto: Kurt-Michael Westermann
Gebratene Bodenseetrüsche auf Roten Rüben
Profi-Koch
4 Sterne
Unter den vielen Fischen, die den Bodensee fast zu einem Süßwasserkalter für Fisch-Feinschmecker machen, ist die Trüsche, Quappe, Aalraupe oder Aalrutte gewiss einer der ungewöhnlichsten.
Wer ihn zum ersten Mal sieht, denkt tatsächlich an einen Aal, liegt damit jedoch zoologisch gesehen völlig falsch: Die Trüsche (lat. Lota lota) ist kein Aal, sondern vielmehr die einzige Dorschart, die nicht im Meer, sondern im Süßwasser zu finden ist.
Als Bodenseefisch war die Trüsche bereits dem antiken Naturhistoriker Plinius d. Ä. bekannt, der sie "mustela" nannte und ausdrücklich dem "Brigantiner See" (Brigantium = Bregenz) zuordnete.
Ob die Trüschen, die die heilige Hildegard von Bingen so gerne verspeiste, auch aus dem Bodensee stammten, ist nicht bekannt.
Fest steht jedoch, dass es ihr ganz besonders die fette, geschmeidige Leber des Süßwasser-Kabeljaus angetan hatte, von der die Volksmedizin meint, sie helfe gegen Frauenleiden, und die heute noch als rare Delikatesse gilt.
Autor: Christoph Wagner