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Felchen im Speck- Lorbeermantel gegrillt
Eier-Koch
4 Sterne
Worauf muss ich beim Kochen achten?
Das herb-würzige Aroma von Lorbeer erinnert leicht an Kampfer. Der Kraft seines Geschmackes wegen sollte man eher sparsam mit Lorbeer umgehen - meist reichen schon ein oder zwei Blätter, um ein Gericht zu aromatisieren. Dabei werden frische Lorbeerblätter genauso verwendet wie getrocknete, und zwar, indem man sie – als ganzes Blatt hinzugefügt – einfach mitkocht. Gemahlenen Lorbeer sollte man erst gegen Ende der Zubereitung hinzufügen, da sonst die charakteristische Geschmacksnote verfliegt.
Eine kleine Kulturgeschichte des Lorbeers
Apollon, der griechische Gott der Künste, der Musik und der Weissagung, verliebte sich einst so sehr in die schöne Nymphe Daphne, dass er auch nicht davor zurückschreckte, sie aufs Heftigste zu bedrängen. Um ihm zu entkommen, bat Daphne darum, ihrer menschlichen Gestalt beraubt zu werden – und so wurde aus ihr der Lorbeerbaum. Auch wenn dieser Mythos nicht unbedingt das positivste Licht auf die aromatische Pflanze wirft, so zeigt er doch deutlich, wie wichtig Lorbeer bereits in der Antike war – schließlich war er die offizielle Pflanze Apollons und somit eng mit Orakeln verbunden. Im alten Rom auch als Zeichen siegreicher Feldherren verwendet, hatte es aber auch eine wesentlich alltäglichere Aufgabe: als eine Art Backpapier sorgte eine Lage der Blätter dafür, dass Kuchen nicht anklebten – und gaben den Gerichten einen weit würzigeren Geschmack. Heute hat man dafür zwar andere Mittel, die Verwendung dieses – auch von Karl dem Großen oder Hildegard von Bingen höchst gelobten – Kräutleins in der Küche ist aber bis heute nicht abgebrochen.
Biologisches
Der Lorbeerbaum ist ein immergrünes Gewächs. Der Strauch oder Baum wird bis zu 10 m hoch und hat grüne, ledrige Blätter, die rund 10 cm lang sind und die Form von Lanzen haben. Lorbeerbäume blühen weiß-gelb und tragen dunkle Früchte. Während diese Früchte in römischer Zeit neben den Blättern als Würzmittel sehr beliebt waren, werden heutzutage fast nur noch die dunkelgrünen Blätter mit dem gewellten Rand verwendet. Geerntet können die Lorbeerblätter das ganze Jahr über werden, allerdings lieben diese Pflanzen südliches Klima – wie im Mittelmeerraum, wo die Pflanze auch herstammt – sehr.
Für Körper und Gesundheit
Schon Hildegard von Bingen riet bei Magenproblemen zu Lorbeer, ebenso wurde er als Nierenmittel verwendet. Diese Anwendungsgebiete haben sich bis heute nicht geändert: So gilt Lorbeer auch heutzutage als appetitanregendes Mittel, das die Verdauung anregt. Auch das Öl, das aus den Blättern gewonnen wird, hilft bei Verdauungsbeschwerden. Das Einreiben mit Lorbeeröl soll sich auch bei Prellungen oder Verstauchungen als hilfreich erweisen. Zudem vertreibt der Duft dieses Gewürzes Insekten.
Autor: Helene Wagner