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Maroni braten - Grundrezept
Eier-Koch
5 Sterne
Herbst ist Erntezeit: Weintrauben, Kürbisse, Maroni, Mais, Äpfel und vielerlei Gemüsesorten sind nun reif und werden von den heimischen Landwirten weiterverarbeitet und veredelt.
Die Herbstfreuden starten mit dem Sturm, der jährlich mit Freude erwartetet wird. Auf die "stürmische Weinzeit" folgen die verschiedensten Jungweine aus den österreichischen Weinbaugebieten, die im Erntejahr angeboten werden und dem Weingenießer den ersten Vorgeschmack auf das aktuelle Weinjahr vermitteln.
Einem geselligen Herbstabend steht nun nichts mehr im Wege.
Wenn es das Herbstwetter zulässt und eine romantische Ader im Gastgeber fließt, ist das Lagerfeuer ein Stimmungsgarant. Die Wärme, das Lodern und Knistern des Feuers laden die Menschen auf den genussvollen Abend ein. Bei der Wahl des Weines gibt es keinerlei Einschränkungen, erlaubt ist was schmeckt oder worauf man Lust hat. Leicht süßlicher, fruchtiger Sturm, kernig knackige Jungweine, gediegene kräftigere Weißweine oder gehaltvolle samtige Rotweine, sie alle passen zur Stimmung und zur Jahreszeit.
Ideale Begleiter zum Wein im Herbst sind Maroni.
Die Maroni ist die Nuss der Edelkastanie, sie schmeckt mehlig-süßlich und ist von einem zarten Nussaroma durchzogen. Maronen galten früher als Armenspeise, sind heute aber in der gehobenen Küche nicht mehr wegzudenken. Die Edelkastanie ist vielseitig einsetzbar, ob als Püree, Pudding, in Torten, als Füllung von Enten und Gänsen oder einfach pur, sie schmeckt immer. Die Maronen sind in Südeuropa heimisch, in Österreich werden diese am Bodensee angebaut.
Wunderbare Weinpartner zu gerösteten Kastanien sind knackiger Schilcher, duftender Traminer und kraftvoller Zweigelt. Pinot Noir aus der Burgund, Sangiovese aus der Toskana oder Tempranillo aus Spanien passen ebenfalls hervorragend dazu.
Eine weitere Gaumenfreude sind gschmackig-würzige Käsevarianten.
Schnittkäse mit einer würzigen Rotkulturrinde oder die begehrten Alp- und Bergkäse, die im Herbst in die Täler gebracht werden.
Die Wahl des Käses liegt, wie auch beim Wein, beim Genießer. Dieser stellt aus einem umfangreichen Sortiment von heimischen und europäischen Käsen seine Lieblingskäsevariation zusammen.
Treue Weinbegleiter bei würzig-kräftigen Schnittkäsen mit Rotkultur sind Neuburger, Pinot Blanc, Grüner Veltliner, St. Laurent, Pinot Noir und Merlot.
Zur Gruppe der Alp- und Bergkäse harmonieren vollreife kräftiger Weißweine wie Grüner Veltliner, Riesling, Zierfandler, Rotgipfler, Traminer und die Burgundersorten: Weißburgunder, Grauburgunder und Chardonnay. Weißweine, die im Spätlesebereich ausgebaut wurden und eventuell einen leichten Restzuckergehalt aufweisen, schmecken köstlich zu dieser würzigen Schnittkäsepalette.
Bei der Wahl des Rotweines ist auf den Tanningehalt und die Intensität des Holzausbaues zu achten. Zu viele Tannine und Röstaromen in Verbindung mit kräftigen Hartkäsen ergeben ein unharmonisches Geschmacksbild. Geeignet sind kräftige, abgerundete Weißweine und Rotweine aus den Rebsorten Pinot Noir, Syrah und Merlot. Rotweincuvées eignen sich nur in gut gereiftem Zustand, denn in der Jugend zeigen sich oftmals noch zu deutliche Röstaromen und kantige Tannine.
Reichen Maroni und Käse zum Wein und Lagerfeuer nicht aus, sind Hartwürste, Speck und Geselchtes eine ausgezeichnete Abrundung. Scharfe Würste mit Pfeffer und Chili schmecken zwar gut, bereiten der Weinbegleitung Schwierigkeiten, hierzu passt dann doch besser ein vollmundiges Bier.
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Autor: Elisabeth Eder
und als Highlight zu Maroni SCHILCHERSTURM