Puh, schwül ist es heute – erhitzt, aber voller Vorfreude trudeln unsere Gewinnerinnen Brigitta (kassandra306) und Leopoldine (Fani1) bei uns ein. Sie freuen sich sichtlich sehr darüber, hier zu sein – wie schön! Bevor wir es uns in unserer kleinen, feinen Redaktionsküche gemütlich machen, wird zunächst in aller Ruhe die ichkoche.at-Redaktion besichtigt, fotografiert und durch unsere prallgefüllten Bücherregale geschmökert. Besondere Entzückung verursacht dabei ein kleiner, kuscheliger ichkoche.at-Polster auf unserer – standesgemäß! – knallroten Begrüßungscouch... Auch unser stetig wachsendes Rezeptrepertoire ist Thema: "Ihr habt immer wieder ganz neue, interessante Sachen auf ichkoche.at! Da kenn ich mich zwar nicht immer aus, aber dann frag ich einfach bei euch nach – und bekomm immer gleich eine nette Antwort!", lobt Leopoldine lachend. Vielen lieben Dank – ein solches Lob macht uns natürlich besonders stolz! Frohen Mutes & knurrenden Magens machen wir uns also auf den Weg in die Küche, wo wir mit Martina Salomon einen ganz besonderen Küchentratsch-Ehrengast begrüßen dürfen…
Ich sag immer zu meinem Mann: In der Pension werden wir dick und fett, weil da koch' ich dann jeden Tag! (Martina Salomon)
Ein "salomonisches" Hallo!
Zunächst möchten wir uns gerne näher kennenlernen – und sprechen zu diesem Zweck zuallererst über "noble" Damenunterwäsche. Denn: In Martina Salomons Buch "bildet jedes Kapitel einen kleinen Kosmos", die Rezepte werden begleitet von zahlreichen persönlichen Anekdoten und Kolumnen – darunter beispielsweise auch eine über die "Kombinäsch" (Kombinage) ihrer Schwiegermutter, wie sie lachend erzählt: "Als junges Mädchen hab ich das gar nicht gekannt und fand das total witzig!"
"Koch ma!"
…schlägt die tüchtige Autorin nach unserem kleinen Begrüßungsplausch munter vor. Die Neugier der Gäste auf das "salomonische" Kochbuch ist indes groß: "Dürfen wir gleich reinschmökern nebenbei?" Unbedingt! Erfreut blättern unsere glücklichen Gewinnerinnen also durch Martina Salomons Rezepte- und Anekdotensammlung: "Die Geschichten dazu find ich gut!", lobt Brigitta, Leopoldine fügt hinzu: "Ja, es ist lieb zum Anschauen und zum Lesen! Wenn nur Rezepte drin sind, das schaut man eh kaum mehr an. Wenn man was sucht, gibt’s eh das Internet, das geht doch viel schneller!"
Zurück zum Kochen – oder besser: Backen! Eine Blitztorte soll's heute werden – was genau ist das eigentlich? "Ein Omelette mit Schlagobers und Obst drauf – und ich tu' ein bissl Eierlikör und Kokos drüber. Das schaut nett aus – und geht superflott!", klärt uns die Autorin lachend auf, während sie fleißig passende Schüsseln, Töpfe & sonstige Küchenhelfer zusammensucht – und einen Blick auf die bereits vorbereiteten Zutaten wirft. "Ach, die Butter ist schon flüssig? Ah nein, das ist ja der Eierlikör. Eierlikör ist gut!", stellt sie fachkundig fest. Eine sympathische Frau!
Falsch liegt übrigens, wer ihr ausschließlich das Kochen traditioneller Gerichte unterstellt! Offen für Experimente sei sie durchaus: "Absolut! Deswegen schau ich ja dann auf ichkoche.at", erzählt sie mit einem Augenzwinkern – und ergänzt: "Ich hab auch eine riesige Sammlung an Kochbüchern und reiß ununterbrochen in Zeitschriften Rezepte raus.", was bei uns anderen sofort lautstarke Zustimmung hervorruft. Wenn nur das ewige Zettelchaos nicht wär: "Ich hab Zettel, Zettel, Zettel...", spricht Leopoldine unser aller Problem aus. "Klarsichtfolienmappen!", verrät Salomon ihr "Geheimrezept" – UND gleichzeitig die größte Lücke ihrer liebevoll gehegten Rezeptsammlung: "Ich fahnde nach einem Rezept, schon mein Leben lang: Der Zauner Zwetschkenfleck. Der ist wirklich genial!"
Zauners Zwetschkenfleck ist genial – und der "salomonische" Omeletteteig mittlerweile fertig gerührt, ab in die Pfanne also! Die Köchin allerdings ist skeptisch: "Das kommt mir jetzt ein bissl flüssig vor…"
Das Eis ist längst gebrochen…
…nur das Backrohr leider nicht heiß – vor lauter Tratschen haben wir nämlich auf's Vorheizen vergessen! "In fremden Küchen find ich's immer ein bissl komisch zu kochen", gesteht unser Ehrengast lachend. Da hat sie nicht unrecht – top ausgestattete Redaktionsküche hin oder her. "Das ist jetzt ein bissl gefährlich – normalerweise, wenn man's 'fluffy' macht, sollte man es gleich ins Rohr tun…"
Was soll's, für den Moment sind uns "die Topfhandschuhe gebunden" – wir warten also und widmen uns vorübergehend den Erdbeeren. Während Martina Salomon flinken Fingers die verführerisch duftenden, heimischen Früchtchen putzt und klein schneidet, erzählt Sie von ihrem Bruder: "Der hat sich ein Jahr lang nur mit Rohkost ernährt – wirklich nichts Warmes, ein Wahnsinn!" Unvorstellbar für unsere kleine Genießerrunde: "Das täte mein Magen nicht vertragen, der würd' zwicken und rebellieren!", zeigt sich Brigitta schockiert, Salomon nickt zustimmend: "Ja… wenn ich nix Warmes krieg, bin ich eh schon grantig!"
Die köstlichen, alten Zeiten…
Beim Anblick der frischen Erdbeeren schwelgen wir mit Leopoldine kurzfristig in Erinnerungen: "Als Kind, da haben wir einen kleinen Garten gehabt – und was der Garten geboten hat, ist gekocht worden!" Darob gerät auch Martina Salomon ins Schwärmen vom eigenen, kleinen Gartenglück: "Ich hab auch einen Garten. Mein Mann ist ein fleißiger Anbauer und Ernter – und ich verarbeit's dann. Und ich finde, DAS ist der wahre Luxus!"
Ja, modern & teuer ist nicht immer die bessere Wahl – altbewährt & günstig kann genauso gut sein, hier ist man sich einig. "Gestern habe ich Besuch gehabt und was 'altvaterisches' gemacht: Schinkenrollen!", erzählt Leopoldine stolz, Martina ist begeistert: "Schinkenrollen und Russische Eier – für mich eine totale Kindheitserinnerung!" Eine Füllung für Schinkenröllchen, sowie so manch anderes "Retroschmankerl", findet sich tatsächlich auch in Salomonisch serviert, denn: "Ich hab quasi die Rezepte meiner Kindheit da drinnen." Stichwort Kindheit! Mit welchem Essen kann und konnte die erfolgreiche Journalistin ihre eigenen Kinder eigentlich immer glücklich machen? "Schinkenkipferl! Ich mach die mit einem eigenen Teig und faschiere den Schinken. Eine Kalorienbombe, das lieben meine Kinder!"
Das Fleischhauersterben bedauere ich! Meiner macht auch die Würstel selber – da hat man schon eher das Gefühl, man weiß, was drin ist, nicht nur irgendwelche Emulgatoren… (Martina Salomon)
Von Bröckerln und Germteig
Während das Omelette mittlerweile im heißen Ofen vor sich hin bäckt und flaumig aufgeht, entbrennt beim Anblick der hübschen Torte auf dem Buchcover eine komplexe Diskussion über… Gelatine. Während Leopoldine und die gastgebende Redakteurin (ähem…) nur von bröckelig-gescheiterten Versuchen berichten können, verstehen Gelatineprofis Martina und Brigitta sichtlich die Welt des Kochens & Backens nicht mehr – und stehen prompt mit Rat & Tat zur Seite… woraufhin wir irgendwann lachend bei Gelatine in der Küchenmaschine landen. "Aber", beendet Salomon schließlich schmunzelnd die Diskussion, "ich bin dafür bei Germ nicht sehr gut." Fertigteigkäuferin sei sie – ihres Zeichens große Teigliebhaberin – übrigens keine, "nur Blätterteig, den kaufe ich schon!"
Omelette im Backrohr ist mir neu… Jetzt bin ich gespannt, ob das unten angebrannt ist! (Leopoldine)
"Ich glaub, jetzt machen wir's fertig!"
...beschließt die Autorin schließlich. Gekonnt streicht sie luftig aufgeschlagenes Schlagobers auf den fertig gebackenen und mittlerweile abgekühlten "Tortenboden", streut Beeren darauf und verteilt großzügig Kokosflocken und Eierlikör auf der Torte. "Jö schau, das schaut ja wirklich lieb aus!", zeigen sich unsere Gäste begeistert. "Na gut – dann schneiden wirs an, jeder bekommt ein Viertel!", entscheidet Martina Salomon, nachdem die anwesenden "Tortarazzi" ihr "Fotoshooting" beendet haben. Gesagt, getan…
…und dann wird es plötzlich sehr ruhig: Mmmmh!
Kurzfristig ist nur das wohlige "Schnurren" vierer Naschkatzen zu vernehmen – allerdings nicht lange, da uns das genüssliche Tortenlöffeln keineswegs dauerhaft vom "küchentratschen" abhalten kann. Zu groß ist zum Beispiel unsere Empörung über die allgegenwärtige Verteufelung von Zucker: "Das ist jetzt die neueste Mode!", stellt Martina Salomon trocken fest. "Einmal ist's der Zucker, einmal ist's das Salz…", verdreht auch Brigitta die Augen. "Ich denk mir, es geht ums Maßhalten.", meint die Autorin – und spricht damit jeder Naschkatze im Raum aus der Seele!
Apropos "Maßhalten"… diese Blitztorte ist ein wahr gewordener Tortentraum – der es ganz schön in sich hat, wie wir randvollen Naschkatzenbäuchleins feststellen... "Ja, das ginge auch für fünf oder sechs Personen…", gibt Salomon grinsend zu. Auch egal – man gönnt sich ja sonst nix! Wir verputzen die flotte Torte daher bis zum letzten Bröserl und nutzen die verbleibende Zeit, um uns von überdimensionierten Küchengeräten, Frau Salomons perfekter Orangenmarmelade, ihrem Traum vom Thermomix, der traditionellen Sonntagsjause und mehr zu erzählen…
"Wow, heute werden wir ja richtig verwöhnt!"...
...strahlen Leopoldine und Brigitta, ihre Goodie Bags in Händen, schlussendlich über das ganze Gesicht. So soll es sein - es war uns eine Freude!
Ein fröhlicher, interessanter & zuckersüßer Vormittag geht zu Ende… Wir bedanken uns ganz herzlich für Ihren Besuch!
Küchentratsch mit Martina Salomon: Das "Fotoalbum"!
Martina Salomon im Gespräch: Das komplette Interview!
Martina Salomons Blitztorte: Das Rezept!
Neugierig geworden? Lust, auch mal etwas "Redaktionsluft" zu schnuppern und interessante Persönlichkeiten aus der kulinarischen Bücherwelt kennenzulernen? Halten Sie die Augen offen und nehmen Sie an der nächsten Ausgabe des "Küchentratsch mit…" teil!