VIELE Produkte entstehen ja meistens durch Zufall – oder man überlegt, wie kann ich dieses
hochwertige Material anderweitig verwenden… (Josef Zauner)
Es war einmal…
…eine Oblate! "Die erste Spezialität im Hause Zauner woarn die Ischler Oblaten", beginnt der derzeitige Hausherr Josef Zauner langsam zu erzählen, "damals noch händisch eingefüllt in die Oblatenform, gepresst und gebacken." Diese Oblaten, damals wie heute von ausgesprochen hoher Qualität und nach wie vor größtenteils händisch produziert (!), waren allerdings "nicht alle gleich formschön". Da das Auge, speziell bei betuchter Klientel, bekanntlich immer ein wenig mitnascht, wurden jene Oblaten, "die nicht die richtige, schöne runde Form gehabt haben, aussortiert." Hochwertiges Gebäck einfach so dem Mistkübel überantworten? Diese Vorstellung war und ist nicht nur Naschkatzen & Feinspitzen von heute ein Dorn im Auge – auch der damalige Chefkonditor Joseph Nickerl war mit dieser Lösung ganz und gar nicht einverstanden: "Der hat sich natürlich Gedanken gemacht: Wos moch ma mit diesen hochwertigen Oblaten, man kann ja die nicht einfach wegschmeißen…"
Der "Nickerl Batz"
Eine süße Lösung des Problems war also gesucht – und schon bald gefunden! Um die Vernichtung der feinen Bäckerei zu verhindern, ließ Konditormeister Nickerl sich eine sehr simple, dabei jedoch besonders raffinierte Verwertungsmethode für den Oblatenbruch einfallen: "Dann ist er hergegangen, hat sie gebrochen, mit Nougat gemischt, Haselnüssen, Schokolade und, und, und…", erzählt Josef Zauner geheimnisvoll und mit Stolz in der Stimme; seine Schilderungen begleitet von eindrucks- wie liebevollen Gesten, "…und hat so eine Art, der Österreicher sagt: 'Batz', g'mocht. Dieser Batz wurde mit Löfferl auf Papier aufgeteilt, kalt gestellt zum Absteifen und in Sackerl abgefüllt…" Ursprünglich nur vorgesehen als kleine, billige Nascherei für Kinder, kam dieser – nach seinem Urheber benannte – "Nickerl Batz" jedoch bald bei Groß & Klein, Jung & Alt, Einheimischen wie Kurgästen unerwartet gut an. "Des hot ma eigentlich billig verkauft für Kinder…", schmunzelt Konditormeister Zauner – aber dann…
1905 - Vom "Batz" zum Stollen!
…aber dann "war die Nachfrage größer, als wir ausgeschiedene Oblaten hatten!" Etwas musste also geschehen: "Da hat damals mein Vorgänger Viktor Zauner zu seinem Chefkonditor Joseph Nickerl gesagt: Wenn diese Masse so gut ankommt, dann füll ma des Ganze in eine ansehnliche Form!" Gemeinsam wurde die Füllmasse nochmals überarbeitet & verfeinert, "dass' noch interessanter wird!", schlussendlich in eine der erstbesten, hübschen Formen, die zur Hand waren – eine Rehrückenform –, abgefüllt "UND als Hausspezialität verkauft – des war die Geburtsstunde vom Zaunerstollen! Dann gab es keinen Nickerl Batz mehr, sondern nur mehr Zaunerstollen!", schließt Josef Zauner seine Geschichte schließlich grinsend ab.
Der Zaunerstollen heute
1905 im kleinen Bad Ischl erfunden, werden heute um die 150 000 Packungen Zaunerstollen pro Jahr verkauft – und das in die ganze, weite Welt. Möglich macht das die spezielle und - selbstverständlich - streng geheime Rezeptur der Stollenmasse: "Der Zaunerstollen ist ja ein Produkt ohne Konservierungsmittel. Aber durch die Rezeptur – dadurch ist er ein bissl üppiger – ist er 3 Monate haltbar, im Sommer 2 Monate – weil wenn's zu warm wird, ist's ein bissl gefährlich – und lasst sich somit SEHR gut in die ganze Welt verschicken." Hauptabnehmer dabei seien natürlich "Österreich & Südbayern. Dann kommt so das restliche Europa, aber verschicken tun wir ihn in die ganze Welt – auch in die USA, die ehemalige Sowjetunion und, und, und..."
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Lust auf eine Kostprobe?
Liebe Naschkatzen, wagen Sie einen kleinen Ausflug nach Ischl - oder zumindest in den Zauner'schen Onlineshop...
www.zauner.at