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Pikante Stachelbeermarmelade
Hobby-Koch
4 Sterne
Worauf muss ich beim Kochen achten?
Obwohl die voll ausgereifte Stachelbeere leicht mit dem besonders hohen Zuckergehalt der Weintraube konkurrieren kann, so merkt man beim ersten Biss sogleich, dass die Stachelbeere wohl doch eher zumeist in der Rubrik „sauer macht lustig“ einzuordnen ist. Trotz ihres hohen Zuckergehalts sorgen nämlich Wein-, Apfel- und nicht zuletzt Zitronensäure dafür, dass der kulinarische Genuss einer Stachelbeere zur sauren Angelegenheit werden kann. Bei der Zubereitung von Marmelade, Kompott oder Fruchtsalat sollte man deshalb eine gehörige Extra-Portion Zucker hinzufügen, wenn man es mit allzu sauren Stachelbeersorten zu tun hat. Darum, dass sich das Stachelbeergelee oder die Marmelade auch gut bindet, muss man sich dafür kaum kümmern. Durch das in der Stachelbeere enthaltene Pektin, übernimmt die Stachelbeere diese Aufgabe fast von allein.
Auch wenn das saftige Grün der Stachelbeere nach der Zubereitung leider oft mehr einem fahlen Braun gleicht, so darf man sich von diesem kleinen Schönheitsfehler nicht entmutigen lassen. Der aromatische Geschmack wird dadurch nämlich nicht im Geringsten beeinträchtigt.
Eine kleine Kulturgeschichte der Stachelbeere
In England zählt die gooseberry zu den beliebtesten Früchten der Nation. Darauf ist auch zurückzuführen, dass der größte Anteil der etwa 500 bekannten Sorten im Vereinigten Königreich kultiviert und gezüchtet wird. Dabei ist die Stachelbeere erst zu Beginn der Renaissance bis in europäische Gefilde vorgedrungen, da sie ursprünglich aus dem nordafrikanischen Raum stammt. Nachdem sich die Stachelbeere in Europa einige Jahrhunderte lang großer Beliebtheit erfreute, so war sie in Frankreich im 19. Jahrhundert plötzlich in Vergessenheit geraten. Beginn des 20. Jahrhunderts kam dann schließlich ein weiterer herber Rückschlag für ihren Höhenflug. Die aus Amerika eingeschleppte Pilzkrankheit namens Stachelbeermehltau zerstörte damals große Teile der Stachelbeerkulturen in ganz Europa. Seitdem wurde jedoch fleißig an pilzresistenten Züchtungen gearbeitet, um der Stachelbeere endlich wieder etwas von ihrer einstigen Popularität zurückzugeben.
Biologisches
Die eiförmige Stachelbeere erreicht in etwa die Größe einer Kirsche und ist meist mit borstigen Flaumhaaren bedeckt, die - wie ihr Name bereits verrät - leicht an kleine Stacheln erinnern. Die Haut der reifen Beeren ist äußerst zart und scheint transparent zu sein, da die Frucht oft von weißen Streifen durchzogen ist, die wie weiße Blattadern anmuten. Obwohl im heimischen Obstregals am öftesten grünlich-gelbe Früchte erhältlich sind, so gibt es auch hellbraune und rote Züchtungen. Die Beeren selbst wachsen an bis zu zwei Meter hohen dornigen Sträuchern, die einen feuchten nährstoffhaltigen Boden bevorzugen. Obwohl Beeren, die an einem sonnigeren Standort gedeihen meist ein süßlicheres Aroma haben, so meiden die Sträucher jedoch allzu starke Hitze und fühlen sich an Orten im Halbschatten wohler. Geerntet werden die Beeren in der Sommerzeit von Juni bis August.
Für Körper und Gesundheit
Obwohl der Name Stachelbeere eher suggeriert, die Hände von der stechenden kratzigen Frucht zu lassen, so entpuppt sich das Steinbrechgewächs bei näher Betrachtung ganz im Gegenteil nicht als gefährlich, sondern viel mehr als wahrer Wohltäter für die Gesundheit. So wie viele saure Obstsorten, enthält auch die Stachelbeere reichlich Vitamin C. Zusätzlich kann sie mit wichtigen Nährstoffen wie Silizium, Kalium und Kalzium aufwarten. Durch die in ihr enthaltene Kieselsäure stärkt sie die Haarstruktur und die Nägel. Silizium sorgt dafür, dass das Bindegewebe und die Gefäße unterstütz werden, womit die Stachelbeere vor allem bei Venenleiden eine empfehlenswerte Frucht am täglichen Speiseplan ist. Dieser wiederum sollte allerhand gute Köstlichkeiten enthalten, da man bald merkt dass die Stachelbeere ein effektiver Appetitanreger ist und zugleich die Verdauung ordentlich in Schwung bringt. Abschließend sei auch noch die entwässernde Wirkung der Stachelbeere erwähnt.
Autor: Ruth Wagner
Sieht man leider immer weniger