Foto: Maudrich Verlag
Kaiserschmarren mit Sauerrahm
Eier-Koch
4 Sterne
Zöliakie ist eine der häufigsten Erkrankungen im Verdauungstrakt. Entgegen der landläufigen Meinung handelt es sich dabei nicht um eine Allergie, sondern um eine immunologisch bedingte Nahrungsmittelintoleranz. Bei Zöliakie-Betroffenen kommt es beim Verzehr des Klebereiweißes Gluten zu Entzündungen und einer Schädigung der Dünndarmschleimhaut. Da ein intakter Darm jedoch essentiell für die Aufnahme lebenswichtiger Nährstoffe ist, sollte die Erkrankung keinesfalls auf die leichte Schulter genommen werden.
Symptome
Die Symptome der Zöliakie sind diffus und schwer eindeutig zuordenbar. Neben Blähungen, Bauchschmerzen, Verstopfung und Übelkeit können auch Kopf-, Gelenks- und Muskelschmerzen auf eine Zöliakie hinweisen. Häufig treten auch Eisenmangel oder Mineralstoffmangel im Blut auf.
Diagnose
Betroffene weisen zöliakie-spezifische Antikörper auf, die durch eine Blutuntersuchung entdeckt werden können. Ist dieser Befund positiv wird eine Magenspiegelung mit Dünndarmbiopsie durchgeführt, um eine Schädigung des Darms feststellen zu können.
„Die Untersuchungen sollten auf jeden Fall von einem qualifizierten Facharzt durchgeführt werden,“ rät die Diätologin Eva Terler. „Nur so kann man der Diagnose sicher vertrauen.“
Ernährungstherapie
Wird eine Zöliakie diagnostiziert, muss eine strikte glutenfreie, lebenslange Diät eingehalten werden, um den Darm nicht zu schädigen und Mangelerscheinungen und Folgeerkrankungen zu vermeiden. Für die meisten Patienten bedeutet dies eine große Umstellung.
Ein absolutes Tabu stellen glutenhaltige Lebensmittel dar.
Alle herkömmlichen Getreidesorten und deren Abkömmlinge enthalten Gluten (Weizen, Dinkel, Grünkern, Kamut, Emmer, Einkorn, Roggen, Triticale, Gerste, Rollgerste und Hafer) und sämtliche Lebensmittel, die daraus hergestellt werden, dürfen nicht gegessen werden.
Glutenhaltige Lebensmittel sind z.B.
Mehl, Grieß, Schrot, Flocken, Kleie
Brot, Gebäck, Brösel
Nudeln, Nockerl, Knödel
Mehlspeisen und Torten
Glutenfreie Lebensmittel können bedenkenlos gegessen werden. Dazu zählen z.B.
Hirse, Mais, Reis, Buchweizen
Amaranth, Quinoa, Kartoffeln
Gemüse, Salat, Hülsenfrüchte
Obst, Nüsse, Käse
Fleisch, Geflügel, Fisch
Kennzeichnung von glutenfreien Lebensmitteln
„Seit 2005 müssen alle verpackten Lebensmittel und Fertigprodukte, die Gluten enthalten, auch entsprechend gekennzeichnet sein“, so Terler. Außerdem gibt es ein Zöliakie-Handbuch, in welchem über 9.000 glutenfreie Lebensmittel gelistet sind und die auch in einer Datenbank auf www.zoeliakie.or.at abrufbar sind. Auch Bäckereien und Restaurants, die glutenfreie Produkte und Speisen anbieten, sind in diesem Handbuch gelistet.
In den letzten Jahren wurden immer mehr glutenfreie Produkte entwickelt, die mittlerweile auch in Supermärkten erhältlich sind. Die Auswahl reicht von glutenfreien Mehlmischungen, Brot und Nudeln bis hin zu glutenfreien Süßigkeiten und Keksen.
Dank dieser Entwicklungen bedeutet ein Verzicht auf Gluten heute keineswegs mehr den Verzicht auf Geschmack. „Mit glutenfreien Lebensmitteln, die heute überall verfügbar sind, lassen sich herrliche Gerichte und Menüs zaubern, die der ganzen Familie schmecken“, bestätigt Terler.
Durch die immer größere Auswahl an glutenfreien Produkten und mit etwas Kreativität bei den Rezepten ist zusätzlich zum Genuss auch Abwechslung garantiert.
Versuchen Sie es selbst und überraschen Sie Familie und Freunde mit diesen leckeren glutenfreien Rezepten!
Linktipp: Auf der Website www.zoeliakie.or.at ist diese Lebensmittel-Datenbank, gegliedert nach Produktnamen, Firmen oder Produktgruppen, abrufbar
Quelle: Ernährung bei Zöliakie, maudrich Verlag
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Autor: Romana Peiritsch