Foto: Hoffmann
Steinpilze à la bordelaise
Eier-Koch
4 Sterne
Bordeaux, auf französisch Bordelais genannt, ist das größte zusammenhängende Qualitätsweinbaugebiet der Welt und umfasst eine Fläche von 120.000 Hektar (Stand 2002). Das Weinbaugebiet Bordeaux liegt in Südwestfrankreich, im Département Gironde, im Mündungsgebiet der Flüsse Garonne und Dordogne - die Stadt Bordeaux ist das Handelszentrum der Weine.
Bordeaux unterteilt sich in folgende Gebiete:
Das Médoc erstreckt sich 70 km am linken Ufer der Gironde nördlich der Stadt Bordeaux. Graves liegt südlich der Stadt Bordeaux und befindet sich am südlichen Ufer der Garonne. Das Gebiet Entre-Deux-Mers liegt zwischen Garonne und Dordogne. Das Gebiet rund um die Stadt Libourne wird als Libournais bezeichnet und liegt am rechten Ufer der Dordogne. Blayais ist im Nordwesten und Bourgeais im Norden des Zusammenflusses von Dordogne und Garonne. Kurzum wird das Médoc und Graves als das „Linke Ufer“ und das Libournais als das „Rechte Ufer“ bezeichnet.
Die Weingüter heißen Châteaux, etwa 3000 Châteaux erzeugen die weltberühmten Weine. In Bordeaux stehen die Weine des Châteaux im Blickpunkt der Bewertung und nicht die Lage, wie vergleichsweise in der Burgund. In Bordeaux werden drei große Wein erzeugt - beginnend mit den sicherlich berühmtesten - den Rotweinen, gefolgt von Süßweinen (Sauternes und Barsac) und Weißweinen (Graves), deren Anteil 20 % beträgt. Die berühmtesten Rotweingebiete sind das Médoc, am linken Ufer der Gironde und Saint-Émilion und Pomerol an der rechten Uferseite. Seit 1991 wird die Appellation Crémant de Bordeaux für die Schaumweine verwendet.
Die Weine aus Bordeaux sind Cuvées
Bordeaux-Weine sind Cuvées aus einzeln vinifizierten Weinen verschiedener Parzellen und Rebsorten. Die große Herausforderung ist der Verschnitt der einzelnen Chargen, wo der Charakter des Terroirs, der Rebsorten und der Stil des Châteaux gezeigt werden.
Die wichtigsten Rebsorten für die Rotweinherstellung sind Cabernet Sauvignon, Merlot und Cabernet Franc. Petit Verdot, Malbec und Carménère spielen eine untergeordnete Rolle. Die meistangebaute Weißweinsorte ist Sémillon, die gerade für die Süßweinproduktion die allerbesten Voraussetzungen hat. Sauvignon Blanc prägt die trockenen Weißweine. Muscadelle rundet mit seinem aromatischen Charakter die Weißweincuvée ab. Ugni Blanc und Colombard werden ebenfalls angebaut, diese sind allerdings in den Spitzenweinen nicht zu finden.
Appellationen
In Bordeaux gibt es über 50 Appellationen, welche sich grob in drei Stufen unterteilen lassen:
1) Regionale Appellationen Bordeaux und Bordeaux Supérieur für das gesamte Département Gironde
2) Subregionale Appellationen, die jeweils nur Teilbereiche des Gebietes umfassen: wie Médoc, Haut-Médoc, Graves, Entre-Deux-Mers, Côtes de Bordeaux (mit Côtes de Bourg, Côtes de Blaye, Premières Côtes de Bordeaux, Côtes de Bordeaux-Saint-Macaire, Côtes de Castillon und Côtes-de-Francs)
3) Kommunale Appellationen aus denen die berühmtesten und teuersten Weine stammen. Dazu gehören Margaux, Moulis, Listrac, Saint-Julien, Pauillac, Saint-Estèphe, Saint-Émilion und Pomerol mit ihren „Satelliten“ Montagne-Saint-Émilion, Lussac-Saint-Émilion, Puisseguin-Saint-Émilion, Saint-Georges-Saint-Émilion, Lalande-de-Pomerol, Fronsac und Canon-Fronsac im Libournais. Pessac-Léognan, Sauternes, Barsac, Cérons, Cadillac, Loupiac, Sainte-Croix-du-Mont, Sainte-Foy-Bordeaux.
Klassifizierung
1855 wurde zur Weltausstellung in Paris eine Klassifizierung des Médoc (Grand Cru Classé), Sauternes und Barsac durchgeführt. Diese Klassifizierung orientierte sich nach den erzielten Preisen der letzten 100 Jahre. Somit ist ein Châteaux im Médoc entweder Grand Cru Classé oder Cru Bourgeois.
Saint-Émilion wurden erstmals 1954 klassifiziert. Alle klassifizierten Güter gehören der Appellation AOC Saint-Émilion Grand Cru an. Es gibt zwei Klassen: Premier Grand Cru Classé (mit den beiden Unterklassen A und B) und Grand Cru Classé.
Für das Pomerol existiert bis heute keine Klassifizierung, das berühmteste Weingut ist Château Petrus.
Einkauf von Weinen aus dem Bordeaux
Die Weine werden in Subskription gekauft. Subskription bedeutet, dass die Weine bereits vorab, also bevor sie auf den Markt kommen, gekauft werden. Die Weinpreise steigen suggestiv, auch während der Subskription an. Fassverkostungen sind ausschließlich für Journalisten und Weinhändler zugänglich. Daher ist es unumgänglich die Bewertungen zu studieren und den Weinhändler seines Vertrauens mit den Weinwünschen zu kontaktieren. Etwa 2 Jahre nach der Ernte werden die Wein ausgeliefert und sind dann am freien Markt erhältlich. Für alle Bordeaux-Einsteiger empfehle ich einen Weinfachhändler zu besuchen und sich ausführlich über die verschiedenen Wein beraten zu lassen und vielleicht ist auch der eine oder andere Wein zu probieren. Die Preise für Einstiegsweine beginnen bei etwas € 15,- und steigern sich bei den Top-Châteaux fast bis ins Unendliche.
Empfehlenswerte Châteaux mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis
Klassifizierte Rotweine Medoc:
Château Léoville-Barton (Saint-Julien)
Château Malescot Saint-Exupéry (Margaux)
Château Pontet-Canet (Pauillac)
Château Grand-Puy-Lacoste (Pauillac)
Château Lynch-Bages (Pauillac)
Saint-Émilion
Château Beau-Séjour Bécot
Clos de l’Oratoire
Cru Bourgeois
Château Poujeaux (Moulis)
Château Chasse-Spleen (Moulis)
Château Haut-Marbuzet (Saint-Estèphe)
Château Labégorce-Zédé (Margaux)
Château Les Ormes de Pez (Saint-Estèphe)
Château Phélan Ségur (Saint-Estèphe)
Süßweine:
Château Rieussec (Fargues, Sauternes)
Château Doisy-Védrines (Barsac)
Mehr Infos zu Elisabeth Eder finden Sie unter www.weinfluesterer.at
Autor: Elisabeth Eder