Kleine Kraftpakete mit großer Wirkung

Kochen mit Sprossen und Keimen

Sprossen und Keime sind ein wahres Feuerwerk an Vitaminen und Mineralstoffen. Ihre Vielfalt ist riesengroß, die Anzucht auf der Fensterbank wirklich einfach und die Keimzeit sehr kurz.

Während wir früher nur Soja- und Bambus-Sprossen aus der Konserve kannten, kommen heute immer mehr Sprossenarten frisch zu uns  in den Handel. Dennoch findet man in den Kühlregalen der Supermärkte eine eher  unbefriedigende Auswahl. Sprossen selber zu ziehen, ist deshalb auf jeden Fall eine tolle Alternative! Sie werden sehen, neben dem gesundheitlichen Aspekt haben Sie jede Menge Spaß dabei. Außerdem werden Sie staunen, wie unglaublich groß die Palette an geeignetem Saatgut ist. Und meist ist nach drei bis vier Tagen schon Erntezeit!

Welche Sprossen gibt es?

Sojasprossen und Mungbohnensprossen werden aus der gelben bzw. grünen Sojabohne gewonnen. Wussten Sie aber, dass fast alle anderen Hülsenfrüchte genauso geeignet sind? Die beliebte Adzukibohne zum Beispiel. Auch Linsen und Erbsen sind ein Gaumenschmaus. Und sogar  Getreidekörner sind begehrte Sprossenproduzenten: z.B. Weizen, gefolgt von Roggen, Gerste, Amaranth und Quinoa. Außerdem gewinnt man Sprossen von Klee- und Kohlarten, von Rettich, Kresse und Senf, selbst von Sonnenblumenkernen und Kürbisgewächsen. Fast alle Pflanzenarten, die schnell keimfähig sind, sind auch für die Sprossenanzucht gut geeignet.

Die beliebten Mungbohnenkeimlinge sind vor allem für Anfänger super, weil sie so unkompliziert sind. Sehr gern gekauft werden auch Alfalfassamen, dicht gefolgt von Linsen, Rettich, Senf und Bockshornklee. Manche schwören auch auf Quinoa- und Rotkohlsprossen, die Wahl ist einfach eine Geschmacksfrage. Der absolute Renner in den USA sind momentan Brokkoli-Sprossen. Man erhofft sich von ihnen Hilfe bei der Krebsvorbeuge. Es gibt auch zahlreiche Sprossenmischungen. Wählen Sie Ihre eigene!

Kleinste Kraftpakete mit größter Wirkung

Sprossen sind kleine Powerpakete. Sie enthalten so viele Nährstoffe, wie sie die Pflanze in ihrem ganzen Leben nie wieder besitzen wird, zusammengeballt in winzigsten Keimen. Bereits in den Samen befinden sich Vitamine und Mineralstoffe. Aber bringt man die Samen zum Keimen, vermehren sich Vitamine und Mineralstoffe explosionsartig. So erhöht sich zum Beispiel beim Weizen der Vitamin-C-Gehalt um das 600-fache!
Aber auch der Gehalt an anderen Vitaminen steigt bei allen Sprossen sprunghaft an, ebenso der Gehalt an Mineralien. Während der Keimung werden unzählige Mineralien frei, die vorher im Samen gebunden waren.
Die große gesundheitsfördernde Wirkung der Keimsprossen beruht außerdem auf ihren vielen Ballaststoffen und sekundären Pflanzenstoffen. Sprossen stärken das Immunsystem. Sie wirken antioxidativ, antimikrobiell und entzündungshemmend.

Kaufen Sie Ihren Samen aber unbedingt im Fachhandel, nur hier bekommen Sie ordentliche Samenkörner, gut gereinigt und verlesen. Samen, die zur Aussaat im Garten oder auf dem Feld bestimmt sind, sind ungeeignet, da sie chemisch vorbehandelt sind.

Methoden zur Sprossenherstellung

Es ist wirklich nicht schwer, selbst Sprossen im Küchengarten zu ziehen. Man braucht auch relativ wenige Hilfsmittel dazu. Die Art und Weise der Herstellung ist bei allen Verfahren ziemlich gleich, aber egal für welches Verfahren Sie sich entscheiden, Sie können in Ihrer Küche hautnah miterleben, wie sich die Sprossen entwickeln.

Am einfachsten geht es mit einem Einweckglas, Fliegengitter und einem Gummiring. Es werden aber auch spezielle Keimgläser im Handel angeboten.

Originale Keimgeräte bestehen aus drei Plexiglas-Schalen, die übereinander gesetzt werden. Es gibt dieses Gerät in verschiedenen Ausführungen, vom sogenannten Keimli oder Keimigel mit nur einem Saaten-Sieb,  bis hin zum Sprossengarten mit durchsichtiger Plexiglaskuppel. Im Internet oder im stationäre Fachhandel gibt es zahlreiche Anbieter.

Außerdem kann man seine Sprossen natürlich auch einfach auf Küchenkrepp oder Watte ziehen, die man in ein geeignetes Gefäß legt und ständig feucht hält. Dieses Verfahren wird besonders für Kresse, Leinsamen und Senf empfohlen.


Tipps und Tricks rund um Sprossen und Keime

  • Sprossen dürfen nie in der prallen Sonne stehen. Dort wird es zu warm und sie neigen zum Schimmeln und Gammeln.
  • Sprossen brauchen eine gleichmäßige Keimtemperatur von ca. 21 °C . Ist es zu kalt, keimen und wachsen sie zu langsam. Ist die Temperatur höher, wachsen sie zwar schneller, brauchen aber auch dementsprechend mehr Pflege.
  • Samen keimen am Besten im Dunkeln. Sobald der Keimling zu sehen ist, werden sie an einen helleren Ort gestellt. Das erhöht den Gehalt an wertvollen Inhaltsstoffen und senkt den Nitratgehalt.
  • Die Sprossen müssen regelmäßig gewaschen werden, am besten zwei- bis dreimal täglich. Die  Keimlinge sollen immer gut mit Wasser versorgt sein, nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig.
  • Die meisten Sprossen sind nach drei bis vier Tagen erntereif. Vor der Zubereitung sollten sie unbedingt gründlich abgespült oder sogar ganz kurz ins kochende Wasser gegeben werden, um eventuelle Bakterien abzutöten.
  • Sämtliche Behältnisse, Saatschalen und alles Zubehör, das Sie verwenden, muss immer peinlichst gereinigt werden. Am besten auskochen oder mit Essigwasser reinigen!
  • Übrig gebliebene Sprossen sind im Kühlschrank in geschlossenen Behältern mehrere Tage haltbar. Sie sollten aber täglich abgespült werden. Auf Küchenpapier in einer Frischhaltedose sind die meisten Sprossen sogar mindestens 2 Wochen haltbar. Da sie ganz langsam weiter wachsen, einfach beobachten und ggf. riechen und schmecken, ob sie noch genießbar sind.
  • Sprossen kann man auch einfrieren. Dazu sollten sie vorher kurz blanchiert werden. Sie werden  in gefrorenem Zustand direkt in die Pfanne gegeben.
  • Hülsenfrüchten enthalten Spuren von natürlichen Giften. Diese Gifte werden beim Keimprozess eliminiert. Sie werden aufgespalten und abgebaut. Kochen ist unnötig, denn Lebendigkeit, Energie und sogar die Heilkraft werden durch das Kochen beeinträchtigt!
  • Sprossen können in der Küche auf vielfältige Art verwendet werden. Sie können sie als Beimischung zu Salaten geben oder leicht andünsten, als Gemüsebeilage. Verfeinern Sie asiatische Gerichte damit. Oder wagen Sie sich Sie doch mal an einen grünen Smoothie oder Sprossenkäse. Es gibt unendlich viele Möglichkeiten. Unwahrscheinlich schmackhaft ist es, wenn Sie  einfach frisches Brot damit belegen!

Autor: www.ichkoche.at

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4 Kommentare „Kochen mit Sprossen und Keimen“

  1. heuge
    heuge — 8.4.2015 um 17:17 Uhr

    wirklich toll und informativ. Kompliment

  2. cp611
    cp611 — 20.12.2014 um 19:13 Uhr

    Super Beitrag

  3. kstreit
    kstreit — 16.12.2014 um 23:01 Uhr

    Interessanter Artikel

  4. elvirapa
    elvirapa — 9.5.2014 um 09:23 Uhr

    Bei ungekochten grünen Bohnen sollte man eher vorsichtig sein! https://www.zeit.de/2007/34/Stimmts-Bohnen

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