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Mohnstrudel
Hobby-Koch
4 Sterne
An Feldrändern wiegt sich Klatschmohn im Wind und verzaubert das Auge des Betrachters, lockt Maler und Fotografen an. Mohn sieht herrlich aus, riecht gut und schmeckt...
Aber was ist Mohn eigentlich? Der Mohn, der im Sommer wild wächst und so wunderschön aussieht, das ist Klatschmohn. Klatschmohn ist ein beliebtes Motiv auf Tassen, Tischdecken, Kissen. Aber Klatschmohn ist giftig! Das was wir allgemein unter Mohn verstehen, ist der blaue oder graue Samen des Schlafmohns. Dieser hat in erster Linie Bedeutung als Kulturpflanze. Schlafmohn gehört zur Familie der Mohngewächse. Er wird bis 1,5m hoch. Es handelt sich hier um eine einjährige Pflanze mit großen hellblauen bis violetten Blütenblättern. Die Blütezeit ist im Sommer. Die Pflanze selbst ist giftig. Aber in der großen runden Blütenkapsel befinden sich die Samen. Nur diese werden als Lebensmittel verwendet. Man nimmt sie zum Kochen und Backen, bzw. zur Gewinnung von Speiseöl.
Wenn Sie folgende Tipps und Tricks beachten, kann eigentlich nichts mehr schief gehen:
Mohn gehört zweifellos zu den ältesten Kulturpflanzen überhaupt. Wahrscheinlich kam er aus dem Mittelmeerraum zu uns. Bereits seit der Jungsteinzeit verwendete man in Südeuropa Schlafmohn zu medizinischen Zwecken, als Rauschmittel und zu Kulthandlungen. Rasch hatte man die betäubende und berauschende Wirkung diese Pflanze erkannt und wußte sie zu nutzen. Die Kapsel enthält neben den Samen auch einen weißen Milchsaft, der in getrockneter Form als Opium bezeichnet wird. Aus dem Mohn-Inhaltsstoff Morphin wird auf synthetischem Weg Heroin hergestellt. Bereits in der Antike verwendete man Mohn als Schlaf- und Heilmittel, später im alten Rom wurde es zur "Party-Droge"der Wohlstandsgesellschaft. Große Bedeutung kam der Pflanze in Kriegen zu. Endlich konnte man auch Schmerzen betäuben und Operationen erträglicher machen.
Heute wird Mohn zu medizinischen Zwecken vorwiegend in Indien, der Türkei und großen Teilen der ehemaligen Sowjetunion angebaut. Weitere große Anbaugebiete liegen in Afghanistan und Südostasien. Sie sind meist illegal und dienen in erster Linie zur Herstellung von Opiaten. Im Gegensatz zu Deutschland ist in Österreich der Mohnanbau völlig legal. Ja, Österreich blickt sogar auf eine lange Tradition im Mohnanbau zurück. Von dort kommt auch der berühmte Waldsiedler Graumohn.
Eigentlich kommt der beste Mohnkuchen aus Schlesien und Polen. Aber er gehört längst auch in Österreich und Deutschland zur traditionellen heimischen Küche. Wem kommen bei dem Gedanken an Mohnkuchen nicht Kindheitserinnerungen in den Sinn? Ob zur Kirmes oder an Geburtstagen, es wurden riesige Blechkuchen gebacken,dabei durfte Mohnkuchen nie fehlen. Wer backte den besten Mohnkuchen? Jede Hausfrau schwor auf ihr eigenes Rezept, was natürlich streng geheim war! Aber eines ist klar: Am besten schmeckte der Mohnkuchen bei Muttern!
Doch neben dem berühmten Blechkuchen gibt es noch viele andere schmackhafte Rezepte. Man denke an Mohntorte, Mohnzelten, Mohnstrudel, Mohnstriezel, Mohnschnecken. Bei alledem läuft einem doch schon beim Erwähnen das Wasser im Mund zusammen. Aber auch gekocht wird mit Mohn. Man bereitet Germknödel, Erdappel-Mohn-Nudeln, Buchteln und viele weitere schmackhafte Gerichte. Zu Dekorationszwecken streut man die ganzen Mohnkörner über Brote, Wecken oder Torten.
Autor: ichkoche.at
Ich bin noch stolze Besitzerin einer Mohnmühle (Quetsche), diese stammt noch von meiner Schwiegermutter. Das Mahlen damit ist zwar sehr kraftraubend, aber es lohnt sich! Die mit selbstgemahlenem Mohn zubereiteten Mehlspeisen schmecken einfach himmlisch! Darüber hinaus danke ich aber für die vielen tollen Hinweise, einige waren auch für mich noch neu!
Mohn wird nicht gemahlen sondern gequetscht, und das in der Mohnmühle. Oft wird geraten in der elektrischen Kaffeemühle oder gar im Mixer, alles falsch dabei wird der Mohn zu heiss.
Liebe Redaktion, wie immer herzlichen Dank für die klugen Hinweise!
interessanter Beitrag
Toller Artikel, hilft weiter!