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Mostsuppe
Hobby-Koch
4 Sterne
Die oberösterreichische Landessäure - der Most - ist auch für den Spitznamen "Mostschädel" verantwortlich, mit dem insbesondere die als hochnäsig verschrienen Wiener die Bewohner des Landes der österreichischen Mitte zu stigmatisieren pflegen. Der Oberösterreicher weiß seinen "Mostschädel" indessen durchaus mit Würde zu tragen, unter die sich ein ehrlicher Stolz auf das Nationalgetränk mischt.
Tatsächlich wird zwar in Oberösterreich sicherlich mehr Bier als Most getrunken. Doch Bier trinken auch die Tiroler oder die Salzburger, der Most hingegen ist ein Teil der bodenständigen Identität.
Der oberösterreichische Most wird aus Mostäpfeln oder "Landlbirn" gepresst und gerne als so genannter "Mischling" getrunken, was höchst bekömmlich ist. Die Sortenvielfalt der verwendeten Früchte ist übrigens beträchtlich und reicht von der Gelben Scheibelbirne und der Grauen Holzbirne über die Große Mostpuker und die Schmatzbirne bis hin zur Tollbirne, dem Weißen Wiesling und dem Weberbartlapfel. (In der neueren Mostkultur werden auch Moste aus Edelobst vergoren.)
Der oberösterreichische Most ist zumeist sehr herb, spritzig und stark säuerlich. An heißen Sommertagen wird er auch gerne mit Sodawasser aufgespritzt oder, im Sinne der Verfeinerung der autochthonen Mostkultur, auch gerne als "Mostsekt" getrunken.
Die Wichtigkeit des Mostes lässt sich auch daran rmessen, dass Oberösterreich lange Zeit im Volksmund als "Mostindien" und die Einheimischen demzufolge als "Mostindianer" bezeichnet wurden.
Autor: Christoph Wagner
....Dei´ Hitz is net z´grimmi´,
net z´graos is dei´ Frost.
Unsa Traub´m nennt ma Hopf´m,
unsan Wein nennt man Most.
Und zan Bier und zan Most
schmeckt a kräftige Kost.
Und de wachst oille Jahr,
mit da Not hat´s koa G´fahr.....