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Kokosmilch-Vanillereis mit Apfel und Rosinen
Hobby-Koch
5 Sterne
Ein in der TCM wesentliches Merkmal unserer Nahrung ist das Temperaturverhalten von Lebensmitteln. So werden die verschiedenen Nahrungsmittel den Temperaturen heiß, warm, neutral, kühl oder erfrischend und kalt zugeordnet. Je nach Einsatz können unterschiedliche Dinge in unserem Organismus bewirkt werden.
Warm und heiß entsprechen dem Yang im Körper, erfrischend und kalt nähren das Yin. Neutrale Lebensmittel bilden eine gute Basis. Das Erhalten oder Wiederherstellen des Gleichgewichtes von Yin und Yang ist die Intention einer ausgewogenen Ernährung. Durch die Zusammensetzung einzelner Speisen, Verwendung von entsprechenden Gewürzen und durch die unterschiedlichen Kochmethoden kann das Temperaturverhalten gezielt gesteuert und beeinflusst werden.
Extreme werden meist gemieden
Die Ernährungslehre nach Traditionell Chinesischer Medizin liebt in vielen Bereichen die goldene Mitte. Daher sollte der Großteil unserer Nahrung, auch was das Temperaturverhalten betrifft, in den Bereichen warm bis neutral und neutral bis erfrischend liegen. Die Bereiche heiß und kalt sollten bei Ungleichgewichten und bei extrem Temperaturen wie z.B. im Hochsommer nur gezielt und generell eher sparsam zum Einsatz gebracht werden.
Heiße Lebensmittel
In die Kategorie heiße Lebensmittel gehören u.a.
Hammelfleisch, Lammfleisch, Glühwein, Hirschfleisch, Schimmelkäse, Chili, Curry, Pfeffer, hochprozentiger Alkohol, Knoblauch, getrockneter Ingwer und Zimt gemahlen.
Heiße Zubereitungsmethoden wie Grillen und Rösten verleihen unserer Nahrung ebenfalls „heiße Energie“. Vor allem im Sommer ist mit dieser Thermik Vorsicht geboten. Im Winter kann sie jedoch mit Maß und Ziel eingesetzt dazu beitragen, dass unser Körper nicht zu sehr unter der äußeren Kälte leidet. Bei allgemeiner Schwäche und Yang Mangel können heiße Lebensmittel oder Zubereitungsmethoden ebenso therapeutisch eingesetzt werden und dem Organismus die aktive und wärmende „Yang-Energie“ zuführen. Heiße Nahrungsmittel können die Abwehrkräfte unterstützen und innere oder äußere Kälte vertreiben. Im Übermaß genossen erzeugt Heißes Hitze im Körper, schädigt unser Yin und trocknet die Körpersäfte aus.
Warme Lebensmittel
In dieser Kategorie finden wir eine Vielzahl an Lebensmitteln. Was das Temperaturverhalten betrifft sorgen diese Lebensmittel für eine gute Grundversorgung mit Wärme. Dazu gehören u.a.
Grünkern, Hafer, Süßreis, Fenchel, Hokkaidokürbis, Maroni, Kohlsprossen, gebratene Zwiebeln, Frühlingszwiebeln, Lauch, Bärlauch, Schnittlauch, Kren, Senfpulver, Sternanis, Fasan, Reh, Wildhase, Wildschwein, stark fermentierter Käse, Hühnerfleisch, Schafskäse, Ziegenkäse, Salami, Schinken, gepökeltes und geräuchertes Fleisch, geräucherte Fische, Anchovis, Garnelen, Kabeljau, Makrele, Miesmuscheln, Lachs, Langusten, Sardellen, Scholle, Thunfisch, Essig, Petersilie, Walnüsse, Pinienkerne, Kirschen, Granatapfel, Marillen, Pfirsiche, Rosinen, Kokosmilch, jede Menge Gewürze und Kräuter wie Basilikum, Rosmarin, Thymian, Oregano, Paprikapulver, Kreuzkümmel, Dille, Koriander, Kümmel, Liebstöckel, Lorbeer, Majoran, Muskat, Gelbwurz, Wacholder, Kürbiskernöl, Rapsöl, Marzipan und Getränke wie Kaffee, Rotwein, Kirschsaft, Fencheltee, Likör, Reiswein oder Portwein.
Neutrale Lebensmittel
Diese Kategorie sollte in Bezug auf das Temperaturverhalten in jedem Fall ebenfalls einen großen Teil unserer Nahrung ausmachen. Zu den neutralen Lebensmitteln gehören u.a.
Hirse, Mais, Reis, Dinkel, Bulgur, Couscous, Roggen, Quinoa, Amarant, Erbsen, Fisolen, Karotten, Kartoffeln, Kohlrabi, Kürbis, Rotkraut, Weißkraut, Yamswurzel, Rettich, Rote Rüben, Vogerlsalat, Endiviensalat, Brennnessel, Gans, Pute, Wachtel, Rindfleisch, Kalbfleisch, Schweinefleisch, Butter, Käse, Kuhmilch, Honig, Vollrohrzucker, Austernpilze, Shitakepilze, Waldpilze, Eier, Miso, Tempeh, Datteln, Feigen, getrocknete Zwetschken, Haselnüsse, Kürbiskerne, Mandeln, Sesam, Pistazien, Sonnenblumenkerne, Adzukibohnen, Linsen, Saubohnen, Forelle, Sardine, Karpfen, Heilbutt, Hering, und Getränke wie Hagebuttentee, Früchtetee oder Getreidekaffee.
Neutrale Lebensmittel kühlen der Körper weder ab, noch erwärmen sie ihn. Sie haben keine Temperatur verändernde Wirkung auf uns. Neutrales baut Qi auf und stabilisiert uns.
Erfrischende Lebensmittel
In die Kategorie der erfrischenden Lebensmittel gehören u.a.
Radieschen, Sprossen, Kresse, Kichererbsen, Mungbohnen, gelbe und schwarze Sojabohnen, Austern, Calamari, Tintenfisch und Octopus, Oliven, Gerste, Buchweizen, sämtliches Kohlgemüse, Champignons, Karfiol, Mangold, Melanzani, Paprika, Schwarzwurzel, Spargel, Stangensellerie, Knollensellerie, Spinat, Zucchini, Topinambur, Artischocken, Chicoree, Kopfsalat, Löwenzahnsalat, Pastinake, Radiccio, Rucola, Sauerkraut, Apfel, Birne, Weintrauben, Grapfruit, Hollunder, Orange, Erdbeere, Mandarine, Heidelbeere, Weichsel, Preiselbeere, Stachelbeere, Salbei, Sojamilch, Tofu, Schlagobers, Olivenöl, Leinöl, Sesamöl, Sonnenblumenöl, Entenfleisch, Frischkäse, Sauermilch, Buttermilch, Sauerrahm sowie Getränke wie Sekt, Weißwein, Malventee, Melissentee, frische Fruchtsäfte, Apfel- und Birnensaft, Gemüsesäfte, Most, Schwarztee, Wasser.
Erfrischende oder kühlende Nahrungsmittel nähren das Yin, unsere Körpersäfte und unser Blut. Gerade in der warmen Jahreszeit können uns diese Lebensmittel gute Dienste erweisen. Bei Hitzesymptomen wie z.B. trockenen Schleimhäuten, trockenem Mund oder Hitzegefühl helfen Sie beim Kühlen. Bei Kälteproblematiken ist mit dieser Kategorie bereits Vorsicht geboten - mit einer wärmenden Zubereitungsmethode (z.B. Backen im Rohr) kann aber beispielsweise ein Ausgleich geschaffen werden und die kühlende Wirkung etwas neutralisiert werden.
Kalte Lebensmittel
Wie bereits erwähnt ist mit den Extremen sparsam umzugehen. Zu den kalten Lebensmitteln zählen u.a.
Tomaten, Ananas, Kiwi, Zitronen, Joghurt, Gurken, Bananen, Mangos, Wassermelonen, Avocados, weißer Zucker, Meeresalgen, Krabben und Krebse, Salz, Sojasauce, Mineralwasser, kaltes Wasser, grüner Tee, Bier und viele bittere Kräutertees wie Baldrian, Enzian, Frauenmantel, Löwenzahnwurzel, Schafgarbe oder Wermut.
Mit entsprechendem Maß und zielgerichtet eingesetzt können kalte Nahrungsmittel einen therapeutischen Effekt hervorrufen. Gerade exotisches Obst wie Zitrusfrüchte, Ananas, Bananen und Mangos wachsen nicht umsonst in den Tropen. Dort hat die Abkühlung des Organismus' einen ganz anderen Stellenwert als in unseren Breiten! Dass bei 40 °C im Hochsommer eine Wassermelone herrlich erfrischen kann, liegt in der Natur ihres Temperaturverhaltens. Wer aber im Winter bei Schnee und Eis Bananen, Orangen, Kiwis, Joghurt und Mineralwasser im Übermaß verzehrt, darf sich nicht wundern, dass er ständig friert, die Zehen kalt bleiben und sich Durchfall oder Kraftlosigkeit einstellen.
Autor: Ulli Goschler