Foto: © Barbara Wirl
Glückskugeln
Eier-Koch
4 Sterne
Hier ein Termin, da eine Verabredung, dort eine Verpflichtung, Handy, E-Mail, Social Media… täglich, immer, rund um die Uhr. Puh, Alltagsstress! In ihrem Buch "Belastbar & Fit" zeigt Journalistin, Anti-Stress-Trainerin und ehemaliger "Dancing Star" Angelika Ahrens, wie wir der Stressfalle endlich entkommen. Im Zuge unseres "Küchentratsch mit Angelika Ahrens" baten wir die fröhliche Autorin zum Interview!
Früher ist in der Arbeit immer so ein Wagerl vorbeigekommen: Da sind Semmerl und Kornspitz, gefüllt mit Käse und Schinken, verkauft worden. Aber dieses ganze Weißbrot ist halt nichts für’s Kopferl – das sind im Endeffekt immer leere Kalorien.
Liebe Frau Ahrens, möchten Sie uns zum "Kennenlernen" zunächst erzählen, wie es bei Ihnen zur Ernährungsumstellung kam?
Ich habe vor 15 Jahren angefangen, meine Ernährung umzustellen: Ich habe damals – justament in der Vorweihnachtszeit! – ein Buch von der Kohlsuppendiät in die Hände gekriegt und dann mit der Umstellung angefangen. Und: Ich habe das genau 2 Tage gemacht – dann haben mir die Kollegen in der Arbeit schon die Kohlsuppe weggegessen, weil sie so gut gerochen hat! (lacht) Weil, wenn man frischen Paprika und Tomaten, Oliven und alles Mögliche hineintut… es muss ja nicht beim Kohl bleiben!
Was kam nach der Kohlsuppe?
Ich hab dann auch angefangen, mein eigenes Müsli in der Früh zu machen, weil ich gesehen habe: Bei fast jedem Müsli, das du kaufst, ist Zucker drin. Wenn man sich selbst ein bisschen was zulegt – es muss gar nicht viel sein! – ist das schon toll: Haferflocken, Leinsamen, vielleicht ein bisschen Sesam, Obst… Ja, so hab ich angefangen, meine Ernährung umzustellen: Erst die Kohlsuppe, DANN das warme Müsli in der Früh, weil das schon den Effekt hat, dass man damit die Verdauung für den Rest des Tages in Schwung kriegt. Weniger Weißmehlprodukte, hauptsächlich Roggenbrot… und das hat für mich super funktioniert. Trotzdem isst man dann auch wieder mal etwas anderes, aber wenn man mal grundlegend etwas ändert, ist das schon nicht schlecht.
…und wie war das mit Süßigkeiten?
Gleichzeitig habe ich angefangen, mir Süßigkeiten abzugewöhnen, denn das ist ja nur eine Kopfsache: Brauch ich nicht! Freilich: Wenn die Mama die berühmte „Ahrens Haustorte“ mit Puddingcreme und Biskuit macht – die MUSS man kosten! (lacht) Aber es ist wirklich so: Ich brauch das jetzt nicht mehr. Da kann ein Schokoriegel liegen und ich brauch ihn nicht, greif nicht hin.
Wie lässt sich "Brainfood" bequem, ohne viel Aufwand und so ganz nebenbei, in den Alltag integrieren?
Ich sage zum Beispiel immer ganz gerne: Einfach eine Banane irgendwohin mitnehmen – Bananen enthalten sehr viel Magnesium. Oder Nüsse, getrocknete Aprikosen… das kann ich zwischendurch immer ganz gut essen und gebe meinem Gehirn damit wieder die Energie, die es einfach laufend braucht.
Und größere Mahlzeiten? Essen im Büro ist ja immer so ein Thema…
Es gibt ja Sachen, die kann man sich vorbereiten und dann im Büro warm machen, zum Beispiel Linsensuppe – Linsen machen glücklich! Man muss zuerst halt immer über seinen eigenen Schatten springen, das ist der Punkt. Wenn man das aber dann mal gemacht hat, ist man sehr happy damit, weil die ewigen Weckerl nicht wirklich förderlich und ja, auch ein bisschen ungenügend sind.
Wie stehen Sie eigentlich zum Thema "Superfood": Braucht es diese – oft äußerst exotischen – Samen, Früchte & Co. überhaupt?
Man braucht nicht weiß-Gott-welche Superfoods – vor allem, weil sich das ja auch dauernd ändert und ja schon gewissen Trends unterworfen ist: Heute ist das in, morgen das… Ich glaube, man sollte auch ein bisschen auf das Herkömmliche vertrauen.
Wenn ich zum Beispiel pro Tag fünf Walnüsse esse – wobei man schon schauen sollte, dass man nicht zu viele Nüsse isst, weil das zusätzliche Kalorien sind – habe ich auch schon "Superfood"gegessen. Es muss ja nicht immer etwas wahnsinnig Exotisches sein.
Und man kann natürlich immer sagen, das und das ist gut für das und das – Heidelbeeren für’s Gedächtnis zum Beispiel. Aber: Man müsste davon immer eine große Menge essen, damit sich das wirklich bemerkbar macht. Und darum sage ich: Nur, wenn man sich rundherum einigermaßen vernünftig ernährt, kann man mit Ernährung sehr viel bewirken. Man muss sich nicht immer strikt an gewisse Regeln halten, man kann schon auch mal über die Stränge schlagen – es geht einfach ums große Ganze.
Was hat es mit den "Glückskugeln" auf sich?
Die Glückskugeln habe ich bei Dancing Stars immer dabei gehabt: "Müslibällchen für unterwegs" sozusagen, wenn ich zum Beispiel mal keine Zeit gehabt habe, um ausgiebig zu frühstücken. Aber auch zwischendurch beim Training, zwischen Interviews, Anproben, Tanzproben, auch bei der Show am Abend… Dadurch, dass da Datteln und getrocknete Aprikosen drin sind, wird nämlich sehr viel Energie bereitgestellt – und das ist genau das, was wir brauchen: Konstant neue Energie. Unser Gehirn ist ein Organ, wenn man überhaupt von Organ sprechen will, das wenig bis gar keine Energie speichern kann – und deswegen müssen wir dauernd etwas "füttern", sozusagen.
Man kann die Glückskugeln übrigens auch in den Kühlschrank geben oder einfrieren, da halten sie monatelang!
Angelika Ahrens' Glückskugeln: Das Rezept!
Welche anderen Komponenten sind, neben der gesunden Ernährung, Teil der "Belastbar & Fit Methode"?
Gesund ernähren ist eine ganz wichtige Komponente, ABER: Es ist auch wichtig, dass wir uns bewegen. Die einen sitzen recht viel, die anderen müssen viel stehen – das eine wie das andere ist auf die Dauer nicht gut. Physiotherapeuten sagen: Die beste Bewegung ist die nächste Bewegung. Das heißt: Immer wieder mal aufstehen, gehen zwischendurch, sich wieder hinsetzen und vielleicht auch mal ein paar Übungen machen – und da kommen dann diese Yoga- und Qui Gong-Übungen aus dem Buch ins Spiel, die kann man zwischendurch gut machen. Und: Was im Buch drin ist, ist sozusagen geprüft auf "Herz und Lunge"! Von Physiotherapeuten, Akkupunkturspezialisten, Schulmedizinern, Yogatherapeuten, mit Psychologen habe ich gesprochen… alles ist von allen Seiten abgecheckt, vonseiten der Tradition und der modernen Medizin – weil ich möchte, dass möglichst viele Leute möglichst viel davon haben.
Wie kann ich also insgesamt für Harmonie im eigenen Körper sorgen?
Damit ich Harmonie habe in meinem Körper, braucht es einerseits natürlich Bewegung, andererseits Ernährung UND: Positive Gedanken! Wir reden uns manchmal etwas ein und fühlen uns schlecht, aber wenn man den Blickwinkel vielleicht einmal ändert, gibt’s auch andere Möglichkeiten – und vor allem: Die positiven Gedanken wirken sich auf die Zellen des Körpers aus! Wenn ich mir denke, „Ich bin jung – über 40, na und?“, dann stößt eine Zelle die andere an und sagt: „Hallooo, jetzt geht’s erst richtig los!“ (lacht)
Und ein anderer wichtiger Punkt: Rausgehen in die Natur! Die Natur kann so viel heilen, die kann uns so viel geben – und das kostet nix. UND: Richtig und bewusst atmen – das kostet auch nix!
Abschließend: Ihr SOS Tipp, wenn momentan gar nichts mehr geht, die Luft vollkommen "raus" ist?
Atmen, tief atmen – das ist mein persönliches Zauberwort. Tief aus dem Bauch ein- und ausatmen, denn: Der Atem ist mein Anker.
"Belastbar & Fit": Die Rezension zum Nachlesen!
"Küchentratsch mit Angelika Ahrens": Die ganze Geschichte!
"Küchentratsch mit Angelika Ahrens": Das "Fotoalbum"!
Autor: Maria Lutz / ichkoche.at