(Raphanus sativus var. sativus)

Radieschen

Worauf muss ich beim Kochen achten?
Das Radieschen ist fast schon ein Klassiker auf jeder kalten Platte. Lediglich die Wurzeln müssen entfernt werden, die Schale kurz gewaschen und schon steht dem Genuss nichts mehr im Wege. Je nach persönlicher Vorliebe sollte man aber darauf achten, ob man im Handel Radieschen aus Freilandanbau oder aus dem Glashaus kauft. Schlagen die zarten Radieschen ihre Wurzeln unter freiem Himmel, so enthalten sie meist auch mehr ätherische Öle unter der Schale und schmecken daher ungleich schärfer als ihre unter Glas behüteten Genossen. Was häufig nicht gewusst wird, ist, dass auch die Blätter sowie die keimenden Samen der Radieschen ohne weiteres verarbeitet werden können. Während man die grünen Blätter ähnlich dem Blattspinat zubereitet, so schmecken die Keimlinge als Kresse-Ersatz in Salaten oder schlicht auf dem Butterbrot besonders gut.

Eine kleine Kulturgeschichte des Radieschens
Obwohl das Radieschen als eine der ältesten Kulturpflanzen der Weltgeschichte überhaupt gilt, so bleibt seine exakte Herkunft weitgehend im Unklaren. Es dürfte wohl aus dem asiatischen Raum stammen, vermutlich aus dem Nahen Osten oder aus China. Sicher ist aber, dass die Rettichvariation bereits schon bei den alten Ägyptern und Babyloniern bekannt war. Bis sich die scharfe Wurzelknolle jedoch auch in Europa etabliert hatte, musste sie bis ins 16. Jahrhundert warten, als das Radieschen schließlich langsam in der französischen Küche Anerkennung fand. Von dort verbreitete es sich in ganz Europa und ist bis heute ein weltweit beliebtes Gemüse. Sein Name leitet sich übrigens von dem lateinischen Wort für Wurzel, radix, ab.

Biologisches

Das Radieschen gehört der großen Familie der Kreuzblütler an, zu denen auch ihr naher Verwandter, der Rettich, zählt. Fälschlicherweise wird oft angenommen, dass das Radieschen nichts anderes als ein kleiner Rettich ist. Eine Behauptung, die allerdings nicht ganz richtig ist. Es handelt sich hier nämlich um zwei unterschiedliche Ausformungen derselben Art. Die Raphanus sativus var. sativus, wie das Radieschen exakt auf Lateinisch bezeichnet wird, ist nicht nur optisch gänzlich anders, sondern hat auch eine wesentlich kürzere Wachstumszeit. Das Radieschen bildet sich dabei aus dem Hypokotyl aus, das die Zone zwischen den Wurzeln der Pflanze und ihren Keimblättern bezeichnet. Auch ist Radieschen nicht gleich Radieschen. Neben der bekanntesten rosaroten kugeligen Knolle gibt es das knackige Gemüse auch in allerlei anderen Variationen – von weiß bis violett und von klein und rund bis lang und karottenförmig. Sein Fleisch bleibt jedoch im Inneren stets schneeweiß.

Für Körper und Gesundheit
Die Popularität des Radieschens als frisch würziger Frühlingsbote verdankt es seinem ätherischen Öl namens Allylsenföl, das sich unter der Schale befindet. Durch sein scharfes Aroma macht das Radieschen wahrlich Appetit, hilft zugleich kräftig bei der Verdauung mit und bleibt trotz allem mit nur 15 Kalorien pro 100 g ein Genuss ohne Reue. Es putzt die Atemwege frei und wird daher gerne als heilende Kost bei Bronchitis oder Asthma empfohlen. Was die Vitamine betrifft, so kann das auch Monatsrettich genannte Radieschen mit Vitamin C das Immunsystem unterstützen und den Organismus auch mit Kalium und Folsäure versorgen.

Hier finden Sie ein Video mit Wissenswertem rund um Radieschen.

Autor: Ruth Wagner

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7 Kommentare „Radieschen“

  1. amin
    amin — 2.5.2018 um 10:35 Uhr

    Danke für diese wertvolle Informationen. Mir ist die große Rettechfamilia aus meine Heimatland Ägypten bekannt.Wir haben fast bei jeder Mal zeit gegessen.

  2. ingridS
    ingridS — 24.5.2017 um 20:28 Uhr

    Ich habe unlängst im Ausland zum ersten Mal gegrillte Radieschen gegessen, eine interessante Erfahrung.

  3. Martina Hainzl
    Martina Hainzl — 22.4.2015 um 23:00 Uhr

    Klingt lecker!

  4. KarinD
    KarinD — 22.4.2015 um 12:08 Uhr

    Sehr informatiev.

  5. Bienenkönigin
    Bienenkönigin — 7.3.2015 um 19:18 Uhr

    Kann nicht stimmen. Ganz herrlich sind Radieschen als Gemüse. In Scheiben geschnitten und mit Butter und wenig Wasser und Salz gedünstet.

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