Michael Merz: Sigara Boreghi: Starker Tobak aus der Türkei - Die Menschen am Bosporus nennen sie fantasielos 'Faschiertes-Zigaretten'. Doch Achtung: Diese essbaren Glimmstaengel können süchtig herstellen # insbesondere wenn Sie sie zu einem abkühlen Glas Bier bzw. einem Anisschnaps geniessen.
Die Rosinen in ein kleines bisschen lauwarmem Wasser für zirka eine Stunde einweichen. Immer noch mal auf die andere Seite drehen. Abgiessen und gut abrinnen.
Die Pinienkerne in einer trockenen Pfanne bei mittlerer Hitze gemächlich anrösten.
Die Zwiebelwürfel in der aufschäumenden Butter lange und schonend anziehen. Sie dürfen auf keinen Fall braun werden. Das Faschierte dazufügen und zur selben Zeit die Temperatur erhöhen. Unter Wenden das Fleisch nicht nur anziehen, sondern anbraten. Kräftig mit Salz und frisch gemahlenem Pfeffer kräftig abschmecken, die Petersilie, die Pinienkerne und die Rosinen darunter vermengen. Mit Cayennepfeffer pfiffig nachwürzen.
Abkalten.
Die Filostuecke ausbreiten und mit einem nassen Geschirrhangl überdecken. Einzeln zubereiten. zu Beginn mit wenig geschmolzener Butter bestreichen. Eine Ecke des Quadrats vor sich hinlegen. Vier bis fünf Zentimeter von der Ecke entfernt ein klein bisschen Fleischmischung ausbreiten. Die Ecke darüber auffalten. Anschließend beide Seiten über dieses erste 'Paket' schlagen.
Alles zusammenrollen und die restliche Ecke mit wenig Wasser befeuchten. Fertig zusammenrollen und die Ecke kurz glatt drücken.
Das Erdnussöl für die Fritüre auf ausführlich 180 °C aufheizen. Die 'Sigara' in das mit wenig Milch verklopfte Ei tauchen. Mit einer Gabel in das heisse Öl legen und in etwa zwei bis drei Min. zu Ende backen. Auf viel Küchenrolle abrinnen und, mit einer Prise Salz bestreut, heiß zum Aperitif zu Tisch bringen.
Tipps Allerwichtigstes Geheimnis von erfolgreichen 'Sigaras' ist ein komplett trockenes 'Innenleben'. Deshalb sollen die Rosinen gut abgetropft unter die Fleischmischung kommen. Diese Fleischmischung soll keinesfalls Saft ziehen. Damit das gehackte Lammfleisch bei dem Anbraten keinerlei Saft zieht, muss es für zirka 60 bis 90 Min. bei Zimmertemperatur liegen können.
Filoteig, ebenso 'Phyloteig' bzw. 'Brikteig' genannt, bekommen Sie tiefgekühlt im Türken-, Jugoslawen- bzw. Asienshop. Es gibt diesen dünnen Strudelteig aus Weizen- bzw. Reismehl zugeschnitten bzw. als Rolle, von der man die passenden Stückchen abschneidet.
Filoteig trocknet sehr rasch aus. Später kann er nicht mehr verarbeitet werden, weil er bricht. Deshalb deckt man diese Teigplatten stets mit einem nassen Geschirrhangl ab. Später verarbeitet man immer nur ein einziges Filoblatt, derweil die anderen noch bedeckt bleiben. Bestreichen Sie das Filoblatt nur von innen mit Butter.
Diese dichtet nämlich bei dem Erhitzen die 'Sigara' gegen außen ab. Im Inneren gardünsten die Ingredienzien im eigenen Saft.
Filoteig wird mit wenig Wasser perfekt verklebt. Von außen versiegelt die Eimasse die 'Sigara' und gibt so dem relativ neutralen Teigaroma ein wenig mehr Wohlgeschmack.
Ideale Fritiertemperatur ist 180 °C . Darüber verkohlen leider die Ingredienzien zum Fritiergericht schnell, und die Gerichte werden dadurch gesundheitsschädlich. Temperaturen unter 150 °C gardünsten zu wenig schnell. Das Gargut saugt sich mit Fett voll und schmeckt unappetitlich.