(Kapstachelbeere, Chinesische Lampionfrucht)

Physalis

Worauf muss ich beim Kochen achten?
Die Beere der Physalis lässt sich leicht aus ihrer feinen Membran lösen und auch der Stängel sollte vor der Verköstigung entfernt werden. Der simpelste Weg ist es die erfrischende süß-säuerliche Frucht roh samt ihren feinen weichen Kernen zu verspeisen, oder sie zu einem sommerlichen Obstsalat zuzubereiten. Dabei empfiehlt es sich die Beeren vorher zu halbieren oder ein wenig anzustechen, damit die Früchte die Marinade gut aufnehmen können.
Als wahrer "Hingucker" entpuppt sich allerdings diese viel effektvollere Methode, die ein beliebter Klassiker in der Haute Cuisine ist: Stülpen sie die dünnen Blätter der Physalis nach oben über den Stängel und tunken Sie sie dann anschließend in flüssige Schokolade. Nach dem die Schokolade - je nach Vorliebe von weiß über Vollmilch bis zur aromatischen Bitterschokolade - abgekühlt ist, versüßt die Physalis nicht nur geschmacklich, sondern auch optisch jede Nachspeise.

Eine kleine Kulturgeschichte der Physalis
Obwohl die Physalis häufig als Kapstachelbeere bezeichnet wird, sind ihre Ursprünge nicht an einer wasserumspülten Felsenküste zu suchen, sondern ihre Geschichte beginnt auf einer felsigen Hochebene. Die lampionförmige Frucht stammt nämlich ursprünglich aus dem südamerikanischen Andengebiet, weshalb sie unter Kennern auch häufig als Andenbeere bezeichnet wird. Von dem südamerikanischen Kontinent gelangte das Nachtschattengewächs vor über 200 Jahren an das Kap der guten Hoffnung in Südafrika. Dort wurde sie domestiziert und in größerem Ausmaß kultiviert. Die Physalis war in Afrika nicht nur wegen ihrer eleganten Gestalt beliebt, sondern man wusste auch schon um ihren reichhaltigen Vitamin C-Gehalt, der der verheerenden Seefahrer-Krankheit Skorbut vorbeugen sollte.

Biologisches
Die Physalis zählt zu den Nachtschattengewächsen. Auch optisch erinnern ihre kleinen Früchte ein wenig an die artverwandte Tomate, die sich auch dieser Familie zugehörig fühlen darf. Die Früchte der Andenbeere ähneln nämlich kleinen aber feinen orangen Cocktailtomaten, die jedoch von einer lampionförmigen hauchdünnen bräunlichen Membran umhüllt werden. Die süßliche Physalis, die geschmacklich an Passionsfrucht und Ananas erinnert, beherbergt in ihrem Inneren ein saftiges gelbliches Fruchtfleisch mit eingeschlossenen kleinen weichen Kernen. Sie wächst auf einer ein bis zwei Meter hohen Pflanzen, die mittlerweile rund um den ganzen Erdball angebaut wird. Sehr nahe Verwandte der Lampionfrucht sind die nordamerikanische Erdbeertomate und die mexikanische Tomatillo.

Für Körper und Gesundheit
Die Zeiten, wo die Kapstachelbeere gegen Skorbut eingesetzt wurde, sind heute Gott sei Dank schon lange vorbei. Mittlerweile hat sich die vollreife Beere daher eher als guter Eisenlieferant einen Namen gemacht, wobei sie en passant noch mit Provitamin A, Vitamin C und Vitamin B versorgt. Der Physalis wird eine fiebersenkende und anti-rheumatische Wirkung nachgesagt, sowie sie auch bei einer Entschlackungskur durch ihre harntreibende Wirkung durchaus unterstützend wirken kann.

Autor: Helene Wagner

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6 Kommentare „Physalis“

  1. solo
    solo — 4.9.2017 um 07:37 Uhr

    Wir haben heuer eine sehr gute Ernte. Es zahlt sich aus, diese Pflanze im Garten zu haben. Sie braucht viel Platz und volle Sonne.

  2. lili
    lili — 20.10.2015 um 21:21 Uhr

    Ich habe im Frühjahr beim Gärtner eine kleine Topfpflanze gekauft, im Gartenbeet eingesetzt und im Spätsommer bis Herbst wundervolle Früchte geerntet.

  3. biofritzi
    biofritzi — 25.6.2015 um 08:36 Uhr

    Muss man die Beeren eigentlich waschen? Sie haben oft eine klebrige Schicht, was ist das? Eine Haltbarmachung etwa? Die geht beim Waschen jedenfalls runter.

  4. Strupel
    Strupel — 26.5.2015 um 19:53 Uhr

    Anbau wie geht das, kannst mir das erzählen.

    • biofritzi
      biofritzi — 4.1.2016 um 13:42 Uhr

      Ich glaube, man braucht sie einfach nur in die Erde pflanzen, sie mögen es wohl sonnig. Sie schauen ursuper aus mit ihren leuchtend orangen Lampions! Leider kommen sie im nächsten Jahr nicht wieder. Unsere Früchte haben nicht gut geschmeckt, sie waren zu viel im Schatten.

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